Schwimmen und Paddeln auf meiner kleinen grünen Oase
21.8.
Eigentlich bin ich ja nur neugierig und will gucken. Der See sieht so klein aus auf der Karte. Einmal die Sandpiste rauf und runter bis ich den richtigen „Eingang“ finde mit einem Büsche- und Baumtor – ein Platz mit „Feindberührung“, allerdings einer sanften, denn sie sind biegsam und leicht, sie die Äste und Zweige.
Natürlich schaue ich mir das Ganze erstmal zu Fuß an, ob es sich lohnt.
Und siehe da ein polnisches Päärchen hat hier die Nacht in ihrem Passat geschlafen und machen gerade ihr Abschiedsschwimmerli, denn sie fahren weiter. Ich warte noch vor der Haustür, dem Tor, bis sie fertig sind, denn ich möchte nicht, dass sie sich gedrängt fühlen.
Sogar fein aufgebautes Feuerholz lassen sie mir da. Sie konnten es nicht brauchen, weil es gestern abend geregnet hat. Mei was für ein Service.
Schnell stehe ich da im Grünen und Wasserplatsch strampelt schon in meiner Abstellkammer. „Jaaaa, du kommst dran“, beruhige ich ihn und baue auf. Es geht so einfach und schnell. Vorher gibt es ein ausgiebiges Schwimmerli. Das Wasser ist so klar und sauber, keine Gewächse, die am Bauch kitzeln. Der Untergrund ist Sand.
Danach ist Frühstücks- bzw. Brunchtime, mit Kaffee, Müsli und frischen Dillbrot.
Heute morgen hatte ich noch gedacht, oh es wird Zeit zu paddeln und kurz überlegt, ob ich gestern nicht doch hätte weiter fahren sollen. Und,- da wäre dieser Platz nicht frei gewesen und nebenan der andere auch nicht.
„Follow your feelings“, hat mal 1979 Bhagwan zu mir gesagt, mein indischer Guru aus den wilden Jahren. Jetzt verstehe ich das viel besser, denn es geht einzig und allein um die Intuition, die sich so in einem Bauchgefühl zeigt, nicht in der Emotion. Oder, wie meine katholische Schwester sagt, sich von Gott geführt fühlt oder wie ich so häufig sage, wo Leben mich hinhaben will. Verschiedene Wörter für die gleiche Empfindung.
An meinem kleinen Sandstrand geht das Einsteigen leicht und dann bin ich in meinem Element. Gleite durchs Wasser mit gleichmäßigen Pltsch-Platsch, vorbei an -Seerosen und sonstigen interessanten Ufergetier, oder sind es nur Wurzeln.
Auf der anderen Seite öffnet sich der See und wird breit. Da sind die kleinen Häfen, die Campingplätze und Strände. Kindergejohle und so manches Radio-Geplärr dringt zu mir her. Was habe ich doch für ein Glück auf meiner schönen kleinen Sandbucht-Oase.
So platsche ich vor mich hin und bin nach gut zwei Stunden wieder zurück. Eine junge Mutter mit ihren zwei Kindern sitzt am Wasser. Die Kinder machen mir Platz zum Aussteigen. Ziemlich schnell verschwindet sie wieder. Sie hat nicht gestört. Ich habe den Eindruck, die Privatsphäre wird hier sehr respektiert.
Und dann gibt es am frühen Abend mein Feuerchen. Das Holz ist noch feucht, aber ich habe ja meine Anzünder und dann knistert es gemütlich vor sich hin. Einfach da sein und in die Flammen schauen. Keine Mücken und die wohlige Wärne es Feuers. Es ist nur schön, erst uim halbzehn verkrieche ich mich nach drinne.
Das sind so die besonderen Abende. Es ist windstill, der Rauch steigt geradezu hinauf und ich kann meinen Gedanken nachhängen und sie mit dem Rauch ziehen lassen. Ein wunderschöner Tag!!!