Walachei bei Stare Kramsko auf der anderen Seite

oder, wo ist denn hier bitte der See?

20.8.

Lang habe ich da geschlafen auf meinem Stadtcampingplatz. Selbst das Gerattere von der Straßenbahn habe ich nicht gehört. Kurz und gut ich war müde. Ich lass mir Zeit zum Aufwachen und schnurre dann zu einem Blogschreibeplatz an einem See, nicht weit weg. Vorher noch ein bißerl Frühstück einkaufen.

Schnell bin ich draußen aus der Stadt und das freie Land mit Feldern, Birkenhainen und rumpeligen Holperstraßen erwarten mich. Ich will ja auf kleinen Straßen unterwegs sein. In jedem Dorf gibt es eine Kirche und so manches bunt geschmückte Mariendenkmal ziert den Garten. Ich bin im gläubigen Polen. Die Häuser sind oft in  ockerfarbenen Erdtönen gestrichen. Das passt gut zur Feldlandschaft.

 

 

 

 

Der Seeplatz liegt nicht weit von der Straße, auf der auch die LKWs entlangrumpeln, im wahrsten Sinne des Wortes rumpeln und holpern und poltern. Kurz kämpt sich die Sonne durch die Wolken un der „See-Rasenmäher“ kommt entlang getuckert. Ein Schaufelradboot mit Mäheinrichtung und Algenentfernungsmöglichkeiten. Vielleicht wälzen sie auch nur das Wasser um, zwecks Sauerstoffzufuhr. Ich kann die Leute nicht fragen, denn meine drei polnischen Worte reichen dafür nicht. Macht nix, wir winken uns nett zu und ich widme mich wieder meinem Geschreibsel.

 

 

 

 

Vorher hatte ich mir schon einen so schönen Seeplatz zum Schlafen ausgesucht, vielleicht auch zum Paddeln?
Viel Platz, kleiner Strand, ein bißerl Wiese. So schaut es auf dem Foto aus.  Das klingt so verführerisch. Also Brummeli auf gehts Richtung Schwiebus und dann nach rechts Richtung Nadine. Ein kleine Plaza, eine sehr kleine Plaza mit Bäumen, schief und krumm.

Doch davor liegen die Datschas der Polen. Auch, wenn es ein offizieller Platz mit Feuerstelle ist, fühle ich mich da  nicht wohl. Direkt vor den  Wohnhäusern, bzw. Datschas der Polen , das ist nicht nett. Die möchten  doch auch ihren Seeblick und nicht irgendwelche Womos vor ihrem Garten haben.  Wahrscheinlich würde keiner was sagen, aber lauschig ist es nicht. Auch nicht der Grillplatz bei der Brücke, die ich zuvor passiert habe, zu nah an der Straße.

 

 

 

 

Also weiter suchen und das heißt wirklich suchen. Der andere angepeilte Seeplatz ist so, wie ich mir das gedacht hatte, nicht anfahrbar, Fußgängerweg. Erst später auf meinem Feld und Wiesenplatz entdecke ich noch eine mögliche Zufahrt. Es ist aber schon spät und ich bleibe bei meinem Jägerstand. Mittlerweile bin ich nämlich schon auf Sandpisten unterwegs und finde diese Möglichkeit am Feldrand. Gar nicht so schlecht. Drei oder vier Autos holpern noch vorbei und dann habe ich die Welt für mich alleine,

Es regnet ein bißerl, also habe ich am See auch nix verpaßt und schlafe gut, denn es ist nicht mehr so schwül.