oder schwimmen im Fernpool und Schluchtenkraxeln in der Dales Gorge
17.9.
Wieder einer dieser schönen Morgenden, an denen ich die Welt für mich alleine habe.
Weit in der Ferne rumpelt der Zug vorbei, neben mir rauscht der Wind in den Bäumen, Vögel singen und es ist ein herrlicher Morgen. Gestern hatten mir die Aussies erzählt, das am Wochenende Schulferien beginnen und Ningalo-Reef, mein nächstes Ziel, ist heiß begehrt.
Ich habe Internet und kriege für zwei Tage noch einen kleinen Platz am Meer, wahrscheinlich nicht mit Meerblick, aber ich habe Glück, dass ich überhaupt einen Platz bekommen habe. Gut, daß ich mich mit der Onlinebuchung auskenne, hoffentlich wird es nicht zu laut. Also steht mir heute eine etwas längere Fahrerei ins Haus.
Doch zurück zu gestern und Dales Gorge.
In der Früh verabschiede ich mich von allen und fahre nur zum Tagesparkplatz der Gorge. Im Fernpool kann man schwimmen und dann die Dales Gorge entlang wandern. Und genau, das tue ich.
Viele Stufen geht es hinunter und auf kleinem Weg hinter zum Pool, den ich bei der ersten Schwimmrunde noch ganz für mich alleine habe. Es ist wunderbar. Später kommt noch ein Päarchen dazu und auf dem Trail reden wir ein bißchen. Sie ist 10 Jahre jünger und spürt auch schon ihre Knie. Ich lasse sie vorgehen, weil ich doch langsamer bin. (Außerdem soll möglichst keiner sehen, wie ich mich beim Balancieren anstelle.) Ich hatte von oben schon die Menschleins gesehen, die über die Steine hüpfen, stehen bleiben, wackeln, sich wieder neu ausrichten und weiter gehen. Ich suche mir ein drittes Bein in Form, eines stabilen Steckens. Damit geht es doch einfacher!
Auf großen glatten Steinstufen geht es den Wasserfall hinunter und dann halb galant balanciert über die wackeligen Trittsteine. Es ist nicht tief und nicht gefährlich. Die ersten Sonnenanbeter liegen schon am Wasserfall. Der Weg schlängelt sich durch die Schlucht, teilweise eng an den Felswänden, über Trittsteine durchs Wasser (bin ich froh um meinen Stock!) und dann wieder ganz bequem am Uferweg entlang. Die Sonne leuchtet auf die Felsen, neben mir ein plätschender kleiner Fluß, der sich seinen Weg sucht. Jetzt ist er klein und brav. Später in der Regenzeit tobt das Wasser durch die Schlucht.
Nochmal muß ich an einer ungefährlichen Stelle diesen braven Fluß überqueren, um dann über kleine Steinstufen die Felswand wieder hinauf zu krabbeln. Den Circular Pool habe ich verpaßt, der noch weiter hinten am Ende gewesen wäre. Es ist später Vormittag und da sind viele dort.
Oben geht’s an der Schlucht zurück, mit vielen kleinen Blicken hinunter. Ein schöner Rundweg. Nun habe ich Karjini Nationalpark von allen Seiten genossen und es kann zurück ans Meer gehen.
80 km weiter gibt es ein Bushcamping mit Internetempfang. Ich kann meine Telefonate machen und Blog hochladen. Lange sitze ich am Feuer und ratsche.Jemand hat sein Holz dagelassen, gutes Holz, lang brennendes Holz, klein geschnitten. Das kann ich gut brauchen und so flackern zwei Scheite ruhig vor sich hin.
Ich bekomme die ersrten Bilder von meinem neuen Zuhause und Freude ist groß, sehr groß.Wird das eine schnuckelige Heimat. Ab und zu höre ich im Hintergrund den Zug rumpeln. Er stört mich nicht und ich schlafe gut auf meinem herrlich roten Bushcamping, neben den Termitenwohnungen.