Lake Argyle

oder ein riesengroßer Stausee und weiter zum nicht vorhanden Salzsee kurz vor Wyndham

 

30.8.

Guten Morgen, du liebe Wellt da draußen. Ich wache heute an einem Salzsee auf, an dessem Rande man gut schlafen kann. Außer einer weiten braunen Kruste ist nix vom See zu sehen. Anderfalls dürfte es hier auch sehr matschig sein. Jetzt ist es knochentrocken und später kommen noch zwei andere kleinere Womos, die sich mitten auf den See stellen. Und das Schöne ist hier …. keine Fliegen und Mosquitos. Also sitze ich schon früh bei meinem Morgenkaffee draußen und genieße den Schatten. Ich liebe diese Weite um mich herum.

 

 

 

 

Nachdem gestern die Sonne die Berge wieder in so ein warmes Rot getaucht hat, mache ich mich auf, Lake Argyle zu erforschen. Sie haben hier einen Staudamm gebaut und so ist der riesig große See enstanden. Das Gebiet hier ist bergig und zerklüftet. Der See war gedacht als Wasserreserve für diverse Plantagen im Kununurra Gebiet. Früchte, Baumwolle und vieles wurde probiert, was nicht aber wirklich rentabel war. Die Wetterextreme hier im Norden sind einfach zu stark – zuviel Regen im Sommer, zuviel Trockenheit im Winter. Jetzt im beginnenden Frühhjahr fallen alle vertrockneten Blätter runter und im Park arbeitet der Laubsauger.

 

 

 

 

Viele Touriangebote gibt es hier von Bootstouren über den See mit speziellem Lunchangebot, Paddeln, Fischen und das Gebiet überfliegen. Mir reicht es das Ganze direkt so zu sehen und ich fahre alle Ausgucks an. Imposant dieser See und imposant diese Flaschenbäume und die roten Berge ringsrum. Das sind schon die Kimberleys.

 

 

 

 

 

In Kununurra wird nochmal Frischkost eingekauft. Ich bin ja in Wessiland. Bei der Naturschutzbehörde erstehe ich meinen Nationalparkpass für 4 Wochen. In Westaustralien kosten viele Naturparks Eintritt und auch Camping in den Parks kostet doppelt so viel, dafür liegen sie aber häufig in wunderbarer Umgebung mitten drin im Irgendwo.

Ich lasse mir heute so herrlich Zeit, ganz entspannt ohne Zeitdruck.

 

 

 

 

Ich fahre weiter Richtung Wyndham, einer kleinen Gorge am Meer oder besser gesagt an einer tief eingeschnittenen Bucht.

Auf dem Weg dahin komme ich an La Grotto vorbei und schau ich mir das kleine Wasserloch nur von oben an. Der kleine halsbrecherische Steig hinunter in die Schlucht ist mir zu gefährlich. Es sind zwar Stufen gemacht, aber eng und schmal an der steilen Felswand, oihne Geländer. Also spare ich mir die 136 Stufen und guck nur von oben.

 

 

 

 

Noch ein paar Kilometer weiter und dann gibt es diesen freien Stellplatz am See. Den kann ich mir natürlich nicht entgehen lassen und bin pünktlich vor Sonnenuntergang da. In die Weite schauen ist schon was ganz besonderes. Nur ein paar Felshügel, die sich aus dem „See“ erheben und abends sehe ich die fernen Lichter von dem kleinen Flugplatz, den es hier gibt.

 

 

 

 

Es gibt noch mein gekochtes Restgemüse mit indischer Sauce, ein bißchen Bilder sortieren und dann ins sehr warme Bettchen. Jeder Lufthauch, der zu meinen Fenstern hineinhuscht wird willkommen geheißen. Ich denke kurz an die Zeiten, in denen ich mit zwei Pullovern, langer Unterhose, drei Decken und einer Mütze mich tief ins Bettchen eingegraben habe. Ich sag nur Wetterextreme!

(Und morgen gehts auf die Gibb River Road – für viele Tage wahrscheinlich kein Internet!)