und Aborignes Malereien am Nourlangie Felsen
22.8.
Was für ein Kakadu Tag!.
Beqeum sitze ich auf einem Touriboot und lass mich den Fluß entlang shippern. So friedlich und so ruhig schaut er aus – glatt zum Reinspringen. Besser nicht!Ein Croco nach dem anderen taucht am Flußrand auf. Keine Streicheltiere, obwohl sie doch eigentlich ganz süß schauen, aber ihre Zähne…!!!!
Zwei Stunden sind wir auf dem East Alligator River unterwegs. Und unser Skipper zeigt uns neben den Krokodilen all die verschiedenen Vögel. Sie kommen jetzt gegen Ende der Trockenzeit hierher, weil es noch Wasser gibt. Sein breites Aussieenglisch verstehe ich zwar kaum, trotzdem…. es ist ein Eintauchen in diese Dschungellandschaft. Ein Croco hat sich gerade einen fetten Fisch geholt und schlingt ihn hinunter, ein anderes liegt lauernd unter Wasser – nur die Augen schauen raus.
Daneben viele Wasservögel, Enten, eine Art Storch, Komorane der verschiedensten Art, ein Kingfischer und andere. Für Crocos zu klein!
Wenn man nachts mit Taschenlampe ans Wasser geht, was ich mich nicht traue, sieht man die Augen leuchten – viele Augen leuchten und Crocos können schnell sein unid sind angriffslustig, vor allem bei interessantem Futter, wie leckere Menschenbeine.
Es ist schwülwarm, besser gesagt schwülheiß und ich fühle mich sehr an Indien erinnert. Das Gezwitscher oder auch Geschrei der Vögel und dazu der etwas dämpfige Geruch der Erde. Der Fluß ist teilweise fast nur noch schlammig, aber unser Skipper weiß, wo er sein Boot hinsteuern kann. Das Gras, Schwimmgras, auch in der Regenzeit, wenn alles meterhoch unter Wasser steht, schwimmt es oben auf. Und die letzten Lotosblumen blühen noch. Hier im Aussieland heißen sie einfach die Lillies.
Ich rolle weiter zum Nourlinga Felsen, ein Rückzugsort für die Aborigines damals. Hier in den Höhlen gibt es einen kleinen Luftzug, ideal bei dem feuchtheißen Sommer und ein guter Unterschlupf während der Regenzeit.
Ein bequemerr Touripfad führt durch diese Felslandschaft mit all den Malereien, die tausende von Jahre alt sind. Hier haben sie sich ihre Geschichten erzählt, ihre Jagderfolge oder auch ihre moralischen Zeigefinger erhoben. Ihr Gesetz, ihr Law ist ihnen über alles heilig und wehe, es wird gebrochen, dann drohen drastische Strafen in Form von Versteinerungen oder Wiedergeburt als böses Krokodil. Ich habe einen herrlichen Blick über die Landschaft und diesen großen „Lightening“ Felsen.
Wuchtig steht er da und hält den vielen Wetterkapriolen in der Regenzeit stand. Wenn hier ein Gewitter tobt, dann kann man sich schon schnell die Hölle auf Erden vorstellen und die frühen Menschen brauchten Erklärungen für diese Naturgewalten. Und einfach war es, ihr Fehlverhalten dafür verantwortlich zu machen. Nicht anders, als wie bei uns im Mittelalter.
In einem Culturcenter wandere ich durch die Austellung. Fotografieren verboten.
Wieder einmal fällt mir auf, wie eng das Leben der Aborigines war, nur bestimmte Sippen durften untereinander heiraten mit strenger Rollenverteilung. Festhalten am Althergebrachten schimmert durch alles durch. Ihre Vorfahren und Ahnen sind heilig und es darf nix verändert werden. Nur das Alte ist gut.
Wie schwer tun sie sich mit der Individualisierung und der persönlichen Freiheit. Das gab es nicht. Das Leben war streng geregelt. Ein Ausspruch von einem der Alten …. früher haben wir hier überall gecampt, heute tun es die Touristen. So viel Bitterkeit!
Loslassen oder Festhalten….ein Neuwerden??? Wieviele von den abgeschotteten Völkern mußten durch Leid in die neue Welt hineinwachsen, die aber nicht nur böse und schlecht ist, sondern auch so viel Möglichkeiten zum Wachsen bietet.
Mit diesen Gedanken mache ich mich auf den Weg nach Sandy Billabong – einem Wasserloch über eine kleine schmale Sandpiste erreichbar. Die Luft riecht nach Rauch. Kleine Feuerchen werden gezielt gesetzt, um das Unterholz und Gras abzubrennen, so dass keine großen Buschfeuer entstehen. Und so fahre ich teileweise durch schwarze, rauchende Erde. Ein bißchen unheimlich, aber eine Wendemöglichkeit gibt es nicht.
Angekommen frage ich sofort ein paar Aussies, ob es sicher ist. Absolut, wird mir erklärt, no worries und das ist ausnahmsweise ernst gemeint.
Ein kleiner Ratsch am Feuerchen, das mir die Mücken vertreiben soll mit einem Burschen aus Malta, der seit zwei Jahren durch Aussieland tingelt. Er bringt mir ein Stück frischen Fisch, selbst gefangen.Vor Crocos hat er nicht ganz so viel Angst, er steht relativ nah am Ufer und hat auch schon 10m entfernt von ihm eins gesichtet. Naja….. ich bin da vorsichtiger.