Ins leuchtend rote Rainbow Valley

oder ein großer Sprung auf dem Stuart Highway Richtung Alice bis und auf roter Sandpiste ins Rainbow Valley

 

4.8.

 

Die Morgensonne weckt mich und wärmt mein kleines rollendes Nest. Fest eingemummelt sitze ich im Bett, Kapuze über die Ohren, Kaffeetasse in der Hand und schau der Sonne beim Strahlen zu. Ist das schön!!!!

 

Brummeli steht abfahrbereit und The Nothern Territory heißt mich willkommen. Es ist wieder richtig sommerlich warm und ich fahre mit offenem Fenster, vorbei an Kulgera und Erldunda, den Roadhouses auf dem Stuart Highway.

Mei, wuselt es hier, zwei Busladungen sind angekommen, die weiter Richtung Uluru unterwegs sind. Es ist Wochenende und da machen auch die Aussies gerne mal einen Ausflug. Ich lade meinen Blog hoch und dann steht auch keine Schlange mehr an der Tankstelle.

 

 

 

 

Weiter geht’s gen Alice Springs, weil ich vor meinem großen Loop noch ins Rainbow Valley möchte.
Hier gibt es diese wunderbaren dreifarbigen Felsen an einem ursprünglichen See. Der See ist trocken, ganz trocken und das schon seit langer Zeit. So haben selbst die Aborigines diesen Platz schon früher verlassen, bevor die Siedler kamen und Stellen mit permanenten Wasserlöchern gesucht. Aber es war einmal ein Versammlungsort. Wenn es mal regnet, dann grünt und blüht es hier, erzählt mir eine Infotafel.

Die Piste ist rot und sandig und es fährt sich wie auf weißem Pulverschnee. Kein Auto hinter mir, keins kommt mir entgegen. Ich staune, war doch an Erldunda so viel los. Wieder tauche ich ein in die rote Fast-Nix-Landschaft, ein paar Bäume, kleine Büsche, Spinnifex Gras , Steine und roter Sand. Und dann taucht er auf, der markante Felsen.

Ich bin genau zur richtigen Zeit da, denn die Abendsonne taucht ihn in warmes Licht und später leuchtet er fast golden zu mir herüber. Es gibt ein kleines Bushcamp hier und es sind nur ein paar Menschleins da. Ich bau mich direkt vor dem Felsen auf. Wieder fällt mir die Wortkargheit auf.

 

 

 

 

Europäische andere Touris sehe ich nicht und ein gemietetes Allradauto ist mir auch noch nicht begegnet. Es ist Winter hier!!! An so Tourimagneten hatte ich viel mehr Trubel erwartet und nicht meinen Logenplatz.

Auf meinem kleinen Rundgang durch die Felsen treffe ich ein junges Paar aus Alice und wir plaudern ein bißchen miteinander. Sie sind zum Wochenende hier. Sind aber auch noch nicht so weit rumgekommen. Wenn es dann Urlaubszeit ist fahren sie ans Meer. Im Sommer ist hier alles zu, sagen sie, zu heiß. Über 50 Grad keine Seltenheit. Eine Schulgruppe oder Pfadfindergruppe ist auch unterwegs. Sie zelten am vorderen Platz.

 

 

 

 

Ich such mir mein Sonnenuntergangsplatzerl und schau den Felsen beim Leuchten zu. Rotorange und dann golden winken sie zu mir herüber.

 

 

 

 

 

 

Heute gibts mal keine verbrannten Kartoffeln, sondern ich koche sie auf meinem Gasherd, während das Feuerchen schon flackert, direkt vor dem roten Felsen und dazu ein Gläschen Wein. Über mir strahlt diie Milchstraße und dieser tolle Sternenhimmel. Winterzeit ist gut, denn so sehe ich wirklich die Sterne.
Im Sommer war es so spät, bis es wirklich dunkel wurde.

 

 

 

 

 

Schnell kühlt Brummeli aus und ich hülle mich in meine Decke zum Bilder sortieren. Es ist interessant. Abends ist es dann erstmal richtig kalt und ich zieh alles an und brauche selbst im Bett eine zeitlang bis es mir wieder richtig warm ist. Dann ab Mitte der Nacht, einmal wache ich immer auf, ist es warm und morgens mit meinem Kaffee und den ersten Sonnenstrahlen im Bett richtig gemütlich. Das ist winterliches Outbackleben.