oder über Williams Creek weiter auf dem Oodnadatta Track bis Peak Homestead, einer alten Ruinenstadt
31.7.
Hinter Williams Creek wird es ruhig auf der Straße. Alle wilden Allräder sind abgebogen zur Simpson Desert, Chris und Maggie fahren nach Coober Pedy und ich schnurre weiter auf meinem Oodnadatta Track.
Vorher an einem Möchte-Gern-See gab es noch ein letztes Hallo mit den Beiden. Auf diesem Weg trifft man sich immer wieder – es gibt nur die eine Straße und die wenigen Sehenswürdigkeiten rechts und links des Tracks fahren wir alle an. Das wir besteht nur aus Chris und Maggie und später nur noch aus mir alleine.
In Williams Creek wird getankt,- zu Wüstenpreisen. Bei meiner langsamen Fahrweise brauche ich auch nur 10 l, was gut ist. Die Straße schnörkelt sich und bei den roten Sanddünen sammele ich mir ein bißchen Feuerholz.
Die Farben ändern sich immer wieder, mal ist es rote Piste, dann helle, dann dunkle, mehr Steine, weniger Steine, geradeaus und krumm. 100 km vor 0odnadatta biege ich ab und fahre Richtung Peak Homestead. Im 17. Jahrhundert als die Siedler kamen, boomte das Leben hier. Der Ghan fuhr noch und es wurde eine Telegrapfenstation gebaut, um mit England Kontakt zu halten. Geblieben sind die Steine.
Ein schöner kleiner Platz lädt zum Bleiben ein. Ich bau mir meine Feuerstelle und strolche ein wenig zwischen den Steinen umeinander, bevor es Abendessen gibt. Die Fliegen sind wieder da, aber sobald es dunkel wird verziehen sie sich und Feuerrauch mögen sie auch nicht. Also entfache ich selbiges ziemlich früh.
Und dann gibt es zum Nachttisch – Sternenhimmel, eine leuchtend weiße Milchstraße, die am Horizont die Erde berührt. Um mich herum ist es ganz still, nur noch ein paar Vögel und das flackern des Feuers. Es ist schon so was besonderes hier draußen zu sein. Und es ist noch so warm, wie bei uns im Sommer – juchhuu, er hat mich wieder!!! Ich versuche das Southern Cross auszumachen, bin mir aber nicht ganz sicher. Das Southern Cross ist die Orientierung, man kann Süden bestimmen, was so ist, wie unser Norden und somit hat man damit die Orientierung. Man muss bloss das Southern Cross richtig ausmachen.
Nach der letzten Glut verziehe ich mich in mein geborgenes Kuschelnest, sortier noch die Fotos. Schreiben tu ich dann in der Früh im Bettchen mit Blick auf den Sonnenaufgang. Der Wind huscht durch die Fenster und ich ziehe mir die Kapuze von meinem Pullover über die Ohren.
Das ist Oma-Bushcamping. Schließlich schlafe ich ja nicht draußen, sondern habe ein gemütliches Innenbettchen mit Tisch und Bank. Was will man mehr.
Ein herrliches Strawanzerleben!!!!!
Ully