der Inselblick bei Majkovi
hoch über Slano und
auf zur Sonneninsel Hvar
13.-14.September
Dunkelgraue Wolke hängen tief über den Bergen. In der Früh mache ich trotzdem ein langes Morgenschwimmerli bis zum Miljetblick und noch weiter bis ich Tajan sehe, diese große runde Insel. Bin ich mal woanders geschwommen. Es ist alles so vertraut, der Blick hinübert nach Grgurici und Osmine, die kahlen Berge im Hintergrund, die Ausfahrt von der Bucht, der Leuchtturm und in der Ferne Mljet. Beim Zurückschwimmen die Fischerboote an der Mole, die kleine Kapelle und die Olivenbäume von Baldurs Platz.
Ich entscheide mich weiterzuziehen, über Majkowi, dem Inselbliick, wo nun mein Umkehrpunkt liegt.
Dubrovnik habe ich nicht wirklich Lust. Dunkle Wolken hängen über der Stadt und jemand erzählt mir, dass drei Schiffe dort vor Anker liegen, dh. Tourirummel en masse. Wir waren diverse Male in der Stadt, sind über die Mauer gelaufen, haben über die Dächer von Dubrovnik geschaut, den „Stradun“ die Hauptstraße entlanggewandert, die Klosterapotheke gesehen, am Brunnen Eis gegessen, Dragan in seiner Wechselstube besucht, am Markt eingekauft usw.
Ich stehe oben in Majkowi und lasse die Landschaft auf mich wirken. Ein riesiger Parkplatz ist dort entstanden, wo früher nur Steine und Kräuter waren. Kleine Sandwege führen bis zum „Rand“, wo es steil hinunter geht. Der Blick ist traumhaft. Auf der einen Seite bis Dubrovnik, die Insel Kolocep und weiter über die Insel Sipan, Olipa, Jaklan und davor Crkvina und Misnjak und in der Ferne Mljet. Oft haben wir hier oben gestanden, sind auf steinigen Wegen zum Kircherl gefahren, haben Salbei und Thymian geschitten und haben unsere Womofreiheit genossen. Dunkle Wolkenschwaden ziehen über mich hinweg, ein paar Regenschauer und dannn lichtet sich das Ganze wieder. Ich genieße mein spätes Frühstück.
Vorher hatte ich mich so herzlich von Baldur und Marija verabschiedet, den Tschechen und den Deutschen. Komm wieder, sagten sie und ich bin mir nicht sicher, daß ich es tue. Trotz aller Herzlichkeit ist die Banjazeit vorbei, das spüre ich innen..
Ich lasse die dunklen Wolken in Dubrovnik und mit einem kleinen Abstecher über Blace im Neretvatal fahre ich nach Drvenik auf die Fähre nach Hvar. Die Fähre ist klein und es passen nur 30 Autos drauf und es ist Samstag. Daran habe ich doch nicht gedacht. Genau vor mir schließt der Fährmeister die Kette, nochmal eineinhalb Stunden warten. Ich gehe schwimmen und wandere die Hafenmole entlang. Um sechs bin ich auf der Insel. Lange einen Übernachtungsplatz zu suchen, dafür ist es zu spät. Trotzdem fahre ich zum Leuchtturm. Schade, der große freie Platz ist ein Hubschrauberlandeplatz und da möchte ich mich nicht hinstellen und der Weg weiter, direkt neben der kleinen Straße ist zu eng und ich fahre lange rückwärts zurück. Schließlich lande ich doch am kleinen Camping Mlaska und stehe direkt am Wasser Ein kleines Abendfresschen bei wunderschönen roten Abendsonnenhimmeluntergang. Das war ein intensiver Tag.
Der Himmel ist blau, die Sonne scheint, ein angenehmes Lüftchen weht. Nach meinem üblichen Morgenritual mit langem Schwimmen gehts über die Insel. Hvar ist lang und schmal und so ist auch die Straße. Unterwegs pflücke ich mir ein zweites Fühstück und mit klebrigen Händen gehts weiter bis Vrbroska. Der Campingplatz hat nur Schattenplätze frei. Meinen Platz finde ich etwas versteckt hoch auf einem Parkplatz kurz vor dem Campingplatz. Zum Wasser ist es weit hinunter, aber die Pinien, Grillen und das „Fenster “ zum Meer lassen mich hier wohlfühlen. Schnell ist mein Radl abmontiert und eigentlich will ich ja nur kurz die Gegend erforschen. Und daraus wird eine große Radltour über die Berge. Erst die ganze Bucht von Vrboska und Jelsa, an der es auch sehr schöne Stellplätze gibt, weiter Richtung Pitve, einem Bergdorf, Richtung Tunnel Zavala. Laut zweitem Schild 2.3m breit und 2.7 .hoch. Also müßte ich durchpassen. Ich trau mich aber nicht, denn am Tunnel steht wieder nur 2m hoch ….Dank des E an meinem Radl strampel ich die alte Bergstraße hinauf. Traumhafte Ausblicke auf Brac, das Festland und die andere Seite Peljesac, Korcula und Mljet.
Die Anstrengung hat sich gelohnt. Ich schwelge in weit schauen und relativ „eben“ gehts auf Schotterwegen bis Humac, einem alten Hirtendorf. Da kann man auch mit dem Womo hinauffahren. Die Besichtigung hebe ich mir für später auf. Ich habe großen, sehr großen Durst und bin auf der Suche nach Eßbaren. Leider komme ich an keinem Feigenbaum vorbei und werde erst unten in Jelsa fündig, wo es Wasser, Cafe latte und Palatschinken gibt. Das tut super gut. In meinem jugendlichen Leichtsinn hatte ich nämlich nichts eingepackt, weder Wasser noch Notration.
Später treffe ich die beiden Engländer, Susi und Fire wieder, die mit Leihrädern unterwegs waren. Irgendwann war die Steigung dann doch zuviel. Ohne E-bike hätte ich das auch nicht geschafft.
Abends ist mein „Parkplatz“ ganz leer, ich suche mir den ebensten Platz, unterlege noch und nach einem leckeren Abendfresschen gehts mit einer DVD ins Bett. Zum Schreiben oder Fotos hochladen bin ich zu müde.