endlose Weite in der Nixlandschaft
25.1.
Nulllarbor-Welt …. Piste, graues Straßenband, braunes Gras, kleine grüne Bäume, ein paar Steine, Stachelgewächse, braune Erdpiste nach Irgendwo, graues Straßenband …. dazu ein paar fette graue Wolken, die am Himmel umeinander toben. Das ist die Nullarbor Welt, die sich fast endlos lang hier an der Küste, zu der ein normales Auto nicht hinkommt, hinzieht. Die Abwechslung besteht darin, daß im grauen Straßenband mal ab und zu rote Abschnitte eingeteert sind und der Hinweis, daß dies auch eine Notlandepiste für Flugzeuge ist. Das Roadhouse ist klein und unscheinbar, nicht so kleine Einkaufsläden, wie auf dem Stuart Highway.
Es regent ab und zu ein bißchen und das lockt die Känguruhs auf die Straße, die die Feuchtigkeit dort aufschlecken. Ich muß sehr aufpassen, denn durch ihre braune Farbe sieht man sie sehr schlecht und sie hoppeln erst sehr spät davon. Ich fahre sowieso langsam, laß alle Roadtrains an mir vorbei. Ich will diese Nixlandschaft wirklich spüren und in mich aufnehmen.
Irgendwo an einer Raststelle mache ich Pause – ein sächsiches Päarchen lädt mich zum Kaffee ein. Sie sind seit einem Monat mit ihrem großen Womo unterwegs Richtung Osten. Sie sind fasziniert von der Weite dieses Landes und wie es der Zufall will, haben sie noch Kartoffeln, Gemüse und Tomatensalat, den sie bis zur Grenze nach Südaustralien nicht mehr aufessen. Ich freu mich, so habe ich wieder ein bißchen Frischkost und muß nicht nur Nudeln mit Tomatensauce futtern und sie freuen sich, weil sie es nicht wegschmeissen müssen. Die Welt ist doch herrlich und der Tomatensalat wandert sehr schnell in meinen Bauch.
Ein weiß rosa Papapgei hat mich entdeckt und schaut, ob er irgendwas erben kann.“Na, hast du nix für mich, scheint er mich zu fragen“, ich verteile ein paar Haferflocken aber er kommt nicht näher. Die Viecher sind doch etwas scheuer hier.
Ich ziehe noch ein bißchen weiter,bis ich müde werde. Auch wenn es erst nachmittags ist, quartier ich mich auf einem dieser Erdpisten ein, die von den Parkplätzen weit nach hinten ins Land führen. Und, auch wenn ich weit irgendwo in der Nixlandschaft bin, habe ich Internetempfang. Was für ein Luxus … mein kleines Appartement auf Rädern, angeschlossen an die große weite Welt.
Und so folgt noch ein liebes Telefonat, bevor ich diese Erdpiste weiter Richtung Irgendwo zu Fuß erforsche. Es gibt nicht viel Neues, eigentlich überhaupt nichts Neues – die Landschaft bleibt gleich, ein paar Känguruhs in der Ferne hoppeln davon, bevor ich sie mit meinem Fotoapperat einfangen kann. Viecher am Boden sehe ich keine. Ich gebe obbacht wenn ich bei Steinen bin, da könnten Schlangen schlafen und die will ich nicht stören. Gesehen habe ich bislang keine.
Ich könnte hier stundenlang weiter gehen und irgendwann wäre ich am Meer. So weit gehe ich natürlich nicht. Schau noch der Sonne beim Untergehen zu, genieße den Wind, der es so angenehm frisch macht, dusche den klebrigen Staub von mir ab, bevor ich in mein Bettchen krabbele.