über Stock und Stein
von See zu See
im Dordogne Land
7.-8.April
Und so gondele ich durch die Dordogne Richtung Brive-la-Gaillard, denn ich komme erst so spät weg vor lauter Bummeln. Könnte es nicht sein, daß ich dieser „sibirischen“ Kälte in Deutschland noch ein bißchen auskommen will. Das ganze Wochenende ist heißer Sonnenschein angesagt, bevor die Kaltfront auch hier ankommt.
Da gibt es einen kleinen See und aus meinem Brummelibauch kommt ein anerkennendes Knurren. „Endlich“, schreit Wasserplatsch „ich werde ja schon ganz grau und faltig in diesem schwarzen Sack, ich will auch Sonne sehen, aber vor allem Wasser!“ Die Idee ist geboren und jetzt gibt es kein zurück mehr.
Brummeli schnurrt mich über Stock und Stein zum See, der allerdings fest in Rudervereinshand ist. Rennstrecken sind mit Bojen markiert, aber weit oberhalb gibt es einen offiziellen Stellplatz, der jetzt noch nichts kostet. Ein netter Franzose steht schon da und mit Händen und Füßen erklärt er mir, daß man gut dort den See hinauf paddeln kann. Für heute ist es zu spät, also gibt es nur einen kleinen Rundgang und mit meinem Glas Vino beschließe ich diesen Tag und feiere mein neues Womo, auf dass ich allerdings sehr, sehr lange warten muß. Macht nix, mein Brummeli fährt gut und so hat sich sein neues Herzchen recht gelohnt.
In 20 min steht Wasserplatsch fix und fertig da, noch ein paar Sachen für mich und dann gehts los. Es ist noch früh und außer ein paar Joggern noch keiner unterwegs. Oh, ist das schön, mich wieder auf dem Wasser zu bewegen und ich kann es noch. Und so gleite ich am Ufer entlang, weit außerhalb der Rennstrecke und staune, dass der See so klein ist. Ein paar Wasserimpressionen und nach eineinhalb Stunden bin ich wieder zurück. Mittlerweile sind auch schon die ersten Schnellruderer unterwegs mit den begleitenden Motorfahrzeugen, von dem die Anweisungen gebrüllt werden. „Das war aber kurz“, sagt Wasserplatsch, „da gibt es doch noch einen See hinter Brive“. Lac se Feyt, nur mit einer Hügelkette von der Dordogne getrennt und auf der Karte sieht er ganz schön groß aus.
Mittags um halbzwei bin ich da. Den Abstecher die Dordogne entlang verkneife ich mir,- noch!
Ein herrlicher Platz gegenüber von einem Camping, der aber noch geschlossen ist. Eine Honestybox für den Obulus von 5 Euro. das kenne ich doch von Neuseeland. Und so darf Wasserplatsch ein zweites Mal aus seinem schwarzen Sack schlüpfen und ich wieder am Ufer entlang gleiten.
Ein paar Mountainbiker, ein paar Wanderer, ein Angler, aber den See habe ich ganz für mich alleine. Einen Reiher mit einer interessanten Färbung sehe ich in weiter Ferne, leider verschwindet er beim Näherkommen und ein brütender Sumpfvogel erweist sich als Holzklotz. Es ist wunderschön und ich genieße die heiße Sonne.
Abends brüte ich dann lange über meine „neue Route“ mit dem Abstecher über das Dordogne Tal. Das muß ich doch anschauen, denn irgendwann will auch sie bepaddelt werden, wenn nicht zuviel Wasser din ist.
Erst sehr spät gibt es meinen gemütlichen Tages-Abschluss-Vino. Es ist schon dunkel, der Mond ganz hell und ein paar Sterne glitzern über dem See. Was für ein toller Platz, wenn der Campingplatz noch nicht belebt ist.
GPS Lac de Causse N 45° 5′ 56“ E 1° 27′ 45“
Lac de Feyt N 45° 8′ 40“ E 2° 2′ 12“
Marese
Safar