oder schneebedeckte Pyrenäen,
ein tosender Atlantik
und die große Dune de Pyla
5.-6.April
„Was ist denn ein wirklicher würdiger Abschluss meiner diesjährigen Winterreise“, frage ich mich, noch in der Früh bei meinem Morgenkaffee.
Einfach nur so durch die Pyrenäen und Frankreich zu gondeln an der Dordogne entlang, die aber noch zu kalt zum paddeln ist, hmmm???? Da habe ich, oder besser gesagt mein kleines, blaues, schlaues Buch eine bessere Idee.
Wie wärs nochmal mit Sand-krabbeln auf einer großen Düne, die Meeresbrandung hören und dann an einem See windgeschützt zu übernachten. Klingt doch gut, also Brummeli, bitte-schön noch ein kleiner Schnörkel.
Und so kriegt Tomtom eine neue Anweisung und dirigiert mich auf mittelkleiner Straße durch die Pyrenäen, bei blauen Himmel und warmer Sonne.
Unten liegt malerisch ein verlassenes Dorf mit sicherlich schönem Stellplatz und Möglichkeiten zu wandern.
Aber meine Tour geht heute noch weiter und so muss ein Bild reichen.
Capbreton am Atlantik ist mein Ziel.
Den Stellplatz dort, direkt an einer „kleinen Sanddüne“ kenne ich und stelle mich diesmal brav in die Reihe mit Ausblick zum Sand. Beim letzten Mal stand ich auf dem PKW Platz und morgens war die Schranke zu. Gottseidank konnte ich eine Nebenschranke aufmachen und so „ganz selbstverständlich“ herausfahren. Wie froh war ich damals, als ich diese Schranke fand!
Also diesmal keine Extrawurst, sondern wie gesagt, brav hingestellt und hinunter zum Strand. Ein kühler Wind fegt mir um die Ohren, aber die Stimmung ist schön. Die Sonne lugt immer mal wieder zwischen den Wolken hervor und ich probier mich mal wieder in Stimmungsfotos, obwohl ich ja schon soviel Wasser,Wellen und Steine digitalisiert habe.
Und Dünenkrabbeln kommt morgen dran.
Die Dune de Pyla bei Arcachon ist mein Ziel. Die größte europäische Sanddüne und dementsprechend viele Menschleins sind dorthin unterwegs, ein Anziehungspunkt für Groß und Klein. Alles ist für uns Touris hergerichtet: eine kleine Fress- und Einkaufsmeile, bevor es durch den Sand zum Einlaufen geht und dann – man muß nicht unbedingt auf allen vieren mühselig hochkrabben, man darf auch ca. 150 Stufen einfach hinaufsteigen.
Ich entscheide mich für letzteres und stapfe dafür oben noch bis zum nächsten großen Gipfel, auf der Suche nach schönen Sandimpressionen. Der Blick schweift weit über den dunkelblauen Atlantik mit seinen weißen Sandbänken und die Dünenspitzen mit den vielen schwarzen „Menschenameisen“ die darauf rumturnen. Ergg Chebbi und M Hamid werden wieder wach und meine Begeisterung für die Sahara, den Sand in all den verschiedenen Farbtönungen.
Und so stapfe ich langsam, wie so ein wackelndes Dromedar, durch den Sand, laß mir den Wind um die Ohren wehen, spür ein bisschen Sand auf der Haut und ganz viel in den Schuhen. Die Sonne scheint heiss herunter und macht den kühlen Wind erträglich. Es ist herrlich!
So, wie ich zu Beginn der Reise meine „Afrika Safari Zoofahrt“ gemacht habe, beschließe ich sie mit der „französischen Kleinsahara“.Das ist doch ein guter Abschluß!
Da die Stellplätze in der Nähe alle im Pinienwald liegen, fahre ich noch ein paar Kilometer zurück zu dem Binnensee in Gastes. Dort kann man am Hafen direkt auf einer Wiese stehen, im vollen Wind am Wasser oder windgeschützt bei den Bäumen.
Auch hier entscheide ich mich für letzteres, sitz noch ein bißchen draußen, bevor ich mich nach innen verziehe. Ein wunderbarer Schnörkel auf meiner Rückreise!
GPS Capbreton: N 43° 38′ 12“ W 1° 26′ 49“
Gastes N 44° 19′ 43“ W 1° 09′ 06“
Claudia Tscharner
Safar