Zerklüftetes Porto Kofou

oder alte Steine, alte Bunker und ein Fjord

 

30.9.

Guten Morgen ihr Olivenbäume, ihr Kiesel am Strand, die ihr von eurer Reise raunt, du Sonne, die du dich noch verbirgst hinter hellen und dunkleren Wolken. Welche setzen sich wohl durch?

Während meine Fingerchen auf der Tastatur klimpern, schon draußen, bahnt sie sich ihren Weg und ich kann wohl ganz schnell meinen Pullover wieder ausziehen.

 

 

 

 

Gelandet bin ich an einem kleinen Strand auf der Halbinsel Kassandra – vorne ein Van und ganz hinten am zweiten Strand ein großes Womo. Mehr Platz direkt am Wasser gibt es nicht.

Also verzupft sich Brummeli in die Oliven. Die Kiesel raunen etwas leiser und die Brandungt rollt nicht direkt ins Wohnzimmer. Ich stehe sogar relativ gerade auf diesem krummen und buckligen Hain. Grüne Oliven hängen herunter und auch grüne Oliven bevölkern meinen Kühlschrank. Hier kann ich bleiben und auch einen Bürotag einlegen.

 

 

 

 

 

Doch zurück zu gestern:
Ich rolle weiter über die Halbinsel und bei Porto Kofou locken nicht nur die alten Ruinen einer verlorenen Burg, sondern auch ein kleiner Trampelpfad zu alten Bunkern, von denen man herrlich über die Landschaft und den Fjord schaut. Das zerklüftete Kofou mit seinen zackigen Bergen und dem weißen Strand weit unten. Ein schöner Trail gut markiert.

 

 

 

 

 

Ein deutsches Päarchen, seit Jahren Griechenlandfans verbringen hier ihren letzten Tag. Morgen geht es mit dem Flieger zurück. Bin ich froh, daß ich mit meinem kleinen Haus unterwegs bin. Sie überlegen sich auch irgendwann nach der Arbeit mit dem Womo unterwegs zu sein und fragen viel nach Spanien im Winter.

Wie so oft werden Schauermärchen erzählt, die dann auch immer gelten sollen. Ging mir ja auch so mit Griechenland. Ich dachte hier wäre es aufgrund von Corona schwierig. Die Realität ist anders.

 

Ich rolle weiter zur nächsten Finger, der weit ins Meer hinausragt und lande am Ende des Tages hier. Dieses letzte Halbinsel  ist bevölkerter, sprich bebauter und die weißen Strände warten auf die Thessaloniker, denn das ist nicht mehr weit weg.

Ganz am Ende wird es wieder zerküftetet und bergig.  Eine Rumpelpiste führt mich hierher. Hier ist es gut, hier bleibe ich, auch wenn die Fliegen den Australischen fast Konkurenz machen. Der Wind vertreibt sie aber wieder.