Und ewig fällt das Wasser – Kalamaris, Stenosia und Polylimnio

oder kraxelige Wasserfalltour…

 

23.5.

Auf kleinen Sträßchen schnurre ich hinauf in die Berge zum Tintenfisch-Wasserfall oder Kalamaris genannt. Die Piste führt durch einen Olivenhain, die Äste hängen tief. Mittlerweile bin ich ja schon daran gewöhnt das Buschwerk weit in die Straße hinein ragt, auch auf größeren. An einer Art Steinbruch stelle ich Brummeli ab und weiter gehts zu Fuß.

Ein kleiner windiger Pfad führt hinab, balancieren über ein Holzbrett auf die andere Seite und dann rauscht er majästetisch herab. Tolles Grün, tolle Farben und das Dämpfige einer fast Dschungellandschaft. Ehrfürchtig bestaune ich das fallende Nass.

 

 

 

 

 

Der nächste bitte,- der Stenosia Wasserfall. Auf schmaler Straße wird geparkt. Hinunter zu einem Picknickplatz im Schatten neben dem kühlen rauschenden Bach. Wieder über Stock und Stein. Ein bißchen Kraxelei und dann fällt das Wasser einfach von oben die große Felswand herunter, platsch. So mancher Baum war dieser Kraft nicht gewachsen.

Das tiefe Grün, das Beige der lehmigen Steine und die Spiegelungen der Verwirbelungen im Wasser, – herrlich anzuschauen, allerdings gepaart mit dem Geruch von Waschmittel. Auf meinem Steig war ich an schwarzen Leitungen vorbeigekommen. Wird hier Grauwasser irgendwo hingeleitet? Trotzdem tut es dem Augenschmaus keinen Abbruch.

 

 

 

 

 

Zurück gekraxelt kommt nun der Highlight von Wasserfällen, den ich bei meiner Überlegung eigentlich als nebensächlich eingestuft hatte. Der Name Polylimnio. In meinem deutschen Hirn klingt es ein bißchen nach Chemie, vielleicht heißt es ja übersetzt der „Viele kleine Seen Wasserfall“, denn so präsentiert er sich.

 

 

 

 

 

Wieder geht es auf kleinsten Sträßchen durch die Ortschaft hindurch und hinunter zu einem möchte-gern Parkplatz. Links stehen schon die geparkten Autos. Ich will schon umdrehen, da sagt mir ein Päärchen ich kann ruhig hinunter fahren. Unten wäre mehr Platz. Also Brummeli roll steil die Piste hinunter und unten gibt es wirklich Platz bei einer bewirtschafteten Taverne.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ausgerüstet mache ich mich auf den Weg und staune nicht schlecht, als ich in einer karibisch anmutenden Wasserlandschaft lande. Der Fluß bildet immer wieder so kleine Becken. Das Wasser schimmert grün türkis blau – ein Augenschmaus. So sehr erinnert es mich auch an die Kathrin Wasserfälle in Nordaustralien, da wo ich im warmen Wasser geschwommen bin. Ich habe kein Schwimmzeug mit und zu viele Menschleins sind unterwegs ….

 

 

 

 

 

Der Pfad wird zu einem Steig und zu einem Felsenkraxelweg. Teilweise abgesichert, teilweise nicht. Man kann den Fluß, alle Becken hinaufsteigen. Wunderschöne Ausblicke, Farben und Formenspiele. Irgendwie verpasse ich den letzten Abschnitt. Menschleins schwammen im See, das Wasser fiel steil hinunter und ich dachte hier wäre Schluß. Später erfahre ich, das es noch weiter ging mit Halteseilen und Wasserdurchquerungen. Dann gucke ich doch nochmal von der anderen Seite, denn da gibt es auch einen Parkplatz.

 

Die Kurve hinauf zur Straße ist von einem Womo so zugeparkt, das ich gar nicht anders kann als geradeaus zu fahren. Und so lande ich auf einem Feldweg, der dann zur anderen Stelle führt. Brummeli wird am Rande eines Olivenhains geparkt und der Rest zu Fuß marschiert. Durchs Wasser, aber wo ist der Weg.

Auf einem kleinen Pfad lande ich wieder am Fluß und kraxel ein bißchen hinunter bis zur Eisenleiter. Ich sehe das Seil, es sieht ganz schön gefährlich aus. Herauf zu kraxeln ist einfacher als runter und ich bin mir über den Weg nicht ganz sicher. Also Schluß hier mit der Wasserfalltour.

 

 

 

 

 

Mittlerweile hat der spätere Nachmittag schon Einzug gehalten und ein Plätzchen brauche ich auch noch. Hoch oben bei einer Kapelle soll etwas sein. Es ist wirklich hoch oben und eine Familie hat es sich dort schon gemütlich gemacht. Mittlerweile sind viele Menschleins, viele Deutsche unterwegs. Ein kleiner netter Ratsch und ich würde sie nicht stören. Aber wie ich mal so bin, habe ich keine Lust dort zu bleiben. Ein Zeltling ist auch schon da und wer weiß, wie sich das abends noch bevölkert.

 

 

 

 

 

Kurz überlegt und dann hinunter ans Meer. Über Google Maps finde ich einen Feldweg, der verwegen bis zu den kleinen Wellen am Sand führt. Neben Schilf und einem kleinen Fluß baue ich mich auf,- vor dem Sand! Das habe ich gut gemacht. Weg von dem Gewusel zu einem ruhigen Platzerl.

Drei weiße Hunde schauen schnüffelnd vorbei, ein Menschlein am Strand, das wieder zurück marschiert und ein rotes Brummeli in einem wilden Feld mit einer roten Mohnblume. Hier ist es gut hier bleibe ich.