Stadt-Marathon und Troll-Land

P1030020oder über Skjerstad, Bodo

nach Fridalen

 

Nach wie vor eine hohe Wolkendecke, die keine Sonnenstrahlen durchläßt. Pfui! Dann möchte ich wenigstens einen schönen Fühstücksplatz haben mit Aussicht und dazu noch frische Semmeln vom Bäcker. Das ist gar nicht so einfach, denn in Norge öffnen die Geschäfte erst ab 9 Uhr und auch nur die Goßen. Norge ist ein Land der Langschläfer. Am Straßenrand entdecke ich den „Bäcker“, leider versteinert und diese Semmeln sind mir zu hart. Ein Platz mit Weitsicht über den Fjord plus schnellem Internet wartet auf mich in Skjerstad. So gibts Müsli mit Wortsalat.

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Eigentlich, ja eigentlich wäre dies ein feiner Paddelfjord, aber es ist zu kalt und grau.
So muß erstmal Bodo herhalten.

P1030034 P1030033Unterwegs treffe ich noch eine Womo-Meute bei der Brücke. Sie holen sich grad ihr „Frühstück“ und vom Australier erfahre ich so einige schöne Routen in seinem Land. Mei, ein echter Weltenbummler!

Bis zum Hafen schaffe ich es ja noch und kann einen Blick auf die „Hurtigrouten-Dampfer“ werfen. Auf der Suche nach dem Zetrum und einem Parkplatz!!! gerate ich in einen doofen Stau, mein Navi schickt mich links, die Schilder zeigen nach rechts und ich fahre geradeaus. Eine Sightseeingtour der besonderen Art. Irgendwann gebe ich entnervt auf. So schön ist Bodo auch nicht.

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Da ist die Fjell-Landschaft, die Moorwiesen und die  vielen  Seen dazwischen viel, viel schöner – Troll-Land.  Bisher haben sie sich mir ja noch nicht so richtig gezeigt oder habe ich sie nur noch nicht entdeckt?

 

 
Doch dann zwinkern mir zwei zu -sie sind zahm und sitzen brav auf ihrem Platz. Ich bezweifel, daß sie das in natural auch so machen.
P1020926Also fahre ich  zu einem Naturpark ins Fjell nach Fridalen. Ein feiner Weg führt über Bretterbohlen durchs Moor hinauf zu den Seen, Richtung Berge. Endlos kann man hier laufen und sich auch verlaufen, wenn man Wege verläßt. Ein See reiht sich an den anderen.

 

Ein netter Ratsch mit zwei Wanderen, die mir noch gute Tipps für die Lofoten geben. Und Schweden am Rückweg wäre überhaupt keine gute Idee, grinst mich der eine an. Das ist langweilig, nur Bäume, Bäume und nochmal Bäume und keine Berge. Mit der Dunkelheit im Winter haben sie kein Problem. Es ist nicht ganz dunkel, es gibt  so viele Lichter. Und damit meint er nicht nur das Nordlicht, sondern die verschiedenen Schattierungen der Dämmerung, die sich mit dem weißen Schnee vermischen. Und für die Kälte haben sie Fleecejacken. Sie lieben ihre Natur hier, die Weite und die Berge, ihre Freiheit hier draußen. Und selbstverständlich haben sie alle ihr Angelzeugs und holen sich das  Essen für die nächste Woche. Das ist genauso selbstverständlich wie das Holz am Picknickplatz.

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Ich wandere weiter über Stock und Stein und halte Ausschau nach diesen Trollwesen, die sich hier garantiert rumtreiben. Denn an den Seen, dem quietschenden und quatschenden Moor, hinter Steinen und verborgen in Wurzelhöhlen beobachten sie mein Tun. Bislang ahne ich sie nur!
Irgendwann drehe ich um. Zwei jüngere Leute mit großem Rucksack und Angelzeugs kommen mir entgegen – sie verbringen ihr Wochenende hier draußen in der Wildnis.

 

P1030081 P1030083Ich könnte auch oben am Parkplatz fein übernachten aber mich ziehts ans Meer und so fahre ich hinunter und finde einen Platz mit direktem Blick aufs Wasser.

 

 
IMG_7772Der schöne blaue Himmel, der sich im Fjell gezeigt hat überzieht sich leider wieder und macht dem so typischen norwegischen grau Platz. Pfui – im Wetterbericht ist doch etwas Besseres angesagt??? !

GPS; N 67° 15′ 48.8“ E 15° 16′ 54.5“