Safi – die Töpferstadt

oder Rumstromern in alten Gassen

7.3.

An der Burg finde ich die Medina und das Töpferviertel. Parken tue ich genau an der Stelle, an der ich vor drei Jahren mit Leela gestanden bin. Es ist so viel ruhiger geworden. Keine selbsternannten Führer, kein dauerndes Gerufe “ Looki-looki“. In Merzouga sagte ich mal einem deutschsprachigen Morokki in deutsch hieße es gucki-gucki. Ein bißchen Souk, ein bißchen Töpferware, alte Gassen und Fotomotive entdecken.

Eigentlich suche ich noch eine schöne Tischdecke, werde aber nicht fündig. Trotzdem an den Farben kann ich mich nicht sattsehen. Jedesmal aufs Neue bin ich fasziniert von der Vielfalt und dem bunten Treiben, das sich in Teppichen, Tüchern, Tellern und Tassen wiederfindet.

 

 

 

 

 

 

Daneben gibt es alte Gassen, verfallen, fast verloren in diesem Labyrinth aus überdachten Gängen. Das Leben findet hinter den Mauern statt. Vereinzelt huschen Frauen entlang. Fotografieren kann ich, wenn überhaupt, nur von hinten und dann ganz schnell.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

So stromer ich durch die Burganlage, die Medina, durch Gassen und über Straßen, bis ich über Umwege das Töpferviertel erreiche. Es ist so angenehm. Ich werde nicht mehr gedrängt, sondern kann wirklich in Ruhe schauen. Zwei große und zwei kleine Weinkelche wandern in meinen Rucksack. Die großen für Wasser und die kleinen für Wein. Tausend Sachen, die ich nicht brauche, könnte ich auch kaufen, ein Design schöner als das andere. Es sind diese warmen Gelb und Rottöne, die mich so faszinieren, meine Farben halt.

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Strecke, die ich fahre bin ich schon bei der Herfahrt gerollt und kenne meine Übernachtungsplätze. Schönere weiß ich nicht, also fahre ich den bei Oualida wieder an. Hoffentlich ist es nicht zu windig. Aber ich steh ja im Windschatten von dem „großen Berg“ und sehe trotzdem aufs Meer. Zwei andere Womos haben sich an anderen Plätzen aufgebaut, meiner ganz am Anfang ist frei. Es ist grün geworden und die Gestrüpp- und Düngerhaufen kleiner.

 

 

 

 

Trotz Wind kann ich bestens telefonieren und die Sonne taucht ins Wasser, genau vor meinem Fenster. So wird es langsam dunkel, bevor ich mir mein Abendessen bruzzel in Form von Reis und Veggies, diesem tollen Reis, Langue d’Ouiseaux. Bilderchen sortieren, Augendeckel zuklappen und ins Traumland marschieren.

Der Wind schläft mehr und mehr ein. Keine Böen und ein ruhiger Schlaf, bis morgens hinter mir die Sonne wieder zum anderen Fenster hineinblinzelt.  Langsam wandere ich Richtung Norden!