oder rumpeliges bergauf und ab durch karstiges Kreta-Land…
25.4.
Die Sonne scheint und sie sieht wie Sonntag aus. Das Meer blau, die Wellen gemütlich, Kiesel murmeln leise, der Wind schläft und ich denke es ist Sonntag. So fühlt sich die Welt gerade an. So ganz bin ich nicht mehr in der Zeit, mal vorraus, dann hinke ich wieder hinterher. Ist das die Magie von Kreta? Normales Leben verschwindet und überläßt mich einfach der Wildnis, herrlichen Pistenpfaden und dunkelblauem Wasser. Grüne Tamarisken und nur noch Wellengemurmel.
Ich bin nochmal zurückgekommen zu meiner Dermatos-Bucht. Viel Wind an potentiellen Plätzen und zu ausgesetzt an anderen. Gewitter grummeln am Himmel und Blitze zucken relativ nah bei mir. Sie zucken immer nahe der Stromleitung und finden dort den Eingang in die Erde. Spannend, so nah habe ich sie noch nie gesehen, vor allem fast ohne den begleitenden Donnerwirbel. Ich bleibe nicht stehen, sondern Brummeli schnurrt zielsicher auf kleiner Straße wieder zurück. Kaum bin ich angekommen wird der Himmel wieder blau, die letzten Regentropfen rollen die Fensterscheibe herunter und Stühlchen steht am Strand.
Was für eine tolle Pistentour. Hinter Vasiliki geht es auf gutem breiterm Pfad hinunter in die Schlucht, die gerade mal breit genug für Brummeli ist. Ich habe Glück, bin früh genug, so daß ich in Ruhe stehen bleiben kann, um entsprechende Fotos zu machen. Kaum bin ich durch die Schlucht kommt der Safari-Jeep und bringt die erste Gruppe Sonnen-und Wasseranbeter. Glück gehabt. Ich schau mich am Strand um. Der Weg zur Höhle ist den Ziegen vorbehalten. Ohne mit der Wimper zu zucken, klettern sie auf steilen Fels in kleinen Rinnen den Berg hinauf. Zwischendurch ein lautes Määääh! Ziege müßte man sein!
Griechische Wohnwägen zieren die obere Reihe und unten zwei Tavernen im Schatten der Bäume. Vorher die kleine Felsenkirche. Meine Piste führt weiter steinig den Berg entlang und wieder hinauf. Traumhafte Ausblicke. Eine zweite Felsenkirche will angeschaut werden. Der Pope im schwarzen Gewand mit langem Bart steigt gerade wieder in sein Auto mit ein paar wenigen Menschleins. Ich quetsche mich durch den Felsspalt und schau auf dieses herrliche Stück Land. Noch ein Blick in die Kirche mit ihren vielen Ikonen und dann muß ich da irgendwie runter.
Teilweise ist die Piste breit und dann wieder schmäler mit ausgewaschenen Stellen und abgebrochenen Ecken und richtig steilen Stellen. Brummeli jongliert vorsichtig drumrum, rollt langsam im ersten Gang. Die Bauern mit ihren Hilux rumpeln schneller.
Der Wind fegt um die Ecke und putzt dunkle Wolken noch an die Seite. Potentielle Plätze werden angeschaut aber eben für windig und zu ausgesetzt befunden. Ich weiß um die Gewitter am Nachmittag. Und so entscheide ich mich nochmal für ein Zurück zu einem geborgenen Platz. Die ganze Zeit denke ich es ist Samstag und ich brauche noch frische Mild. In Lendas finde ich in einem Minimarkt Begehrtes, einschließlich frischem griechischen Bergtee.
Dann türmen sich die Wolken auf, Richtung Berge wird es schwarz und schwärzer. Also Brummeli schnurr dahin wo ich gewittergeschützt stehen kann. Lehmig-braunes Wasser im Meer zeugt vom heftigen Regen und riesige Pfützen spritzen bei der Durchfahrt. Brummeli, wolltest du ein bißchen vom Staub befreit werden? Heute morgen ist deine Farbe wieder ein bißchen frischer.