Nebel über Praia Cabeco

oder von Herradura über Sevilla nach Tavira

24.-26.11.

Auf nach Porti, so sage ich immer zu Portugal, meine alten Plätze besuchen, Leela und Klaus treffen und später meine Schwester. Das sind aber einige Kilometer, raunt Brummeli. Macht nix, ich lege ja eine Pause ein. Also schnurr mal los.

Der Bafußmann bekommt noch einen kleinen Gruß an den Zaun gepinnt, bevor ich auf halben Weg zwischen Sevilla und Huelva am Embalse del Corumbel Bajo meinen Übernachtungsplatz finde. Hier ist ein großer Picknickplatz, der im Sommer, wenn der See gefüllt ist, ein lohnendes Ziel der Sevillianer ist. Jetzt fließt nur müde ein kleines Rinnsal in der Mitte des grün schimmernden Schlammbodens. Weit oberhalb ist mein Platz mit schönem Blick auf die Felder, einem alten Haus und einem Spielplatz. In der Ferne bellen die Hunde und auf meinem Womodach richtet sich der Nieselregen ein.

 

 

 

 

Das hatten mir Leela und Klaus schon erzählt: im Landesinnern regnet es, obwohl der Wetterfrosch sie immer wieder mit der kommenden Sonne vertröstet. Vier Wochen haben sie ausgeharrt und gehofft; im Alentejo von einem Platz zum anderen, mit dem Ziel: morgen wirds besser.

Und jetzt treffen wir uns am Praia Cabeco, am Parkplatz mit den zwei Strandbars. Viele Womos stehen hier rum. Ich geselle mich dazu und mit Portwein wird die gemütliche Ratschzeit eingeleutet. „Wir flüchten jetzt ans Mittelmeer“, erzählen sie, von Regen, Wind und Wolken haben sie genug. Ansonsten geht es ihnen prächtig und wir kommen von einem Thema zum anderen. Später kocht sich jeder sein Lieblingsessen und dann speisen wir fürstlich im Womo von Klaus – fast wie in einem Wintergarten mit Blick zum Meer!

Es ist schön mit den Beiden, es ist schön ihr harmonisches Zusammenspiel zu erleben. Die Zeit vergeht im Nu. Ein kleiner Morgensparziergang am Meer. Der Nebel taucht den Strand in ein diffuses Licht , Sand und Horizont verschwimmen. In der Ferne ein Fischer, der seine Muscheln sucht, eine Qualle die versandet und eine Sonne, die man nur ahnen kann. Wo muß ich denn dann wieder hoch? Alles sieht gleich aus?

 

 

 

 

Ein langes Ratschfrühstück folgt, bevor ich mich gen Tavira wende und die beiden gen Malaga. Am Rückweg im März wollen wir uns nochmal treffen. Durch die Salzfelder in Tavira fahre ich zu meinem Ruinenplatz direkt an der Lagune. Baue ich mich auf, vor mir ein Engländer, hinter mir ein Franzose und ich schau zum Fenster raus, direkt auf die Lagune.

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit dem Rad geht’s zur Gran Plaza, meine NOS Internetkarte kaufen und anschließend ein kleiner Bummel durch Tavira. Es wird weihnachtlich geschmückt, auch der Platz für den Christbaum ist schon eingezäunt. Gut, dass ich Weihnachten schon in Marokko bin, da gibt es nicht diesen Weihnachtsrummel, dem ich ja so liebend gern entkomme.

 

Nun kann ich anfangen, Handy und Co zu aktualisieren, denn ich hab unbegrenztes Internet. Da stehen so einige Dinge auf meiner To-do Liste, die ich in den nächsten Tagen an schönen Plätzen erledigen will.