Leuchtende Farben in der Reggio Emilia

oder quer durch Italien Richtung Westen

6.11.21


Aus der Wärme des Deltas hinauf in die kühlen Berge am Rande der Reggio Emilia. Ein letztes Danke zu meinem wunderschönen Platz und dann geht es auf einer Dammstraße den Po entlang.

Die Farben des Herbstes begleiten mich in die kühleren Berggefilde. Quer durch Richtung Genua ist die grobe Ausrichtung. Strahlend blauer Himmel. Das dunkle Türkis des Flusses läßt Kälte ahnen. Ich stecke meinen Fuß nicht hinein!

 

 

 

 

Ich rolle durch kleine Dörfer, größere Dörfer, vorbei an grauen Häusern und manchmal durch enge Gassen. Wieder mal durch eine Gegend von der ich wenig weiß und die sicherlich ihre interessante Ecken hat. Ich will aber weiter, um die Berge hinter mir zu lassen.

 

 

 

 

 

Unterhalb von der Burg Bardi gibt es einen großen weiten Platz am Fluß oder besser gesagt an zwei Flüssen, die hier zusammen kommen. Ich schaffe es noch gerade bevor die Sonne hinter dem Berg verschwindet und das leuchtende Gelbrot sich im Grau der Flußkiesel versteckt. Ein toller Platz.

Bin ich froh um meine guten neuen Reifen, denn in meiner Euphorie über die Schönheit sehe ich nicht den schlammig matschigen Boden. Uuups, ich hinterlasse eine tiefe schwarze Spur. Es ging sogar ohne Allrad, nur weil ich so guten Grip habe. Also wird Brummeli ein bißchen weiter vor auf steinigen Grund gestellt und der Fluß plätschert lustig nebendran. Man hört förmlich das eisige Wasser. Dazu im Hintergrund die leuchtenden Bäume – ein Augenschmaus der besonderen Art.

 

 

 

 

Im Brummeli schnurrt irgendwann die Heizung, aber auch morgens hat es noch 7 Grad. Verwöhnt wie ich bin, ist das für mich schon kalt. Ein bißchen Weltpolitik, ein bißchen Corona-Wahnsinn. Anders kann ich es nicht bezeichnen. In Bayerbach müßte ich jetzt alle 72 Stunden einen PCR Test machen. Ein Test, der mehr als umstritten ist. Bislang bin ich dem noch ausgekommen und ich hoffe, das das auch so bleibt, denn ein experimenteller Pieks kommt für mich nicht in Frage.

 

Mei, ich bin schon so unendlich froh um meine Lebensgestaltung, deren Weichen ich schon lang vor Corona gestellt hatte. Boah, ich kann dann eigentlich nur ganz still und leise werden, weil ich so viele Möglichkeiten habe.

Aber auch das mußte ich erst lernen zu sehen. Schicksal meint es gut mit mir. Und ich glaube, wenn man sich selbst seinem tiefen Schmerz oder Leiden oder Unwohlsein stellt (ich letztes Jahr) dann öffnet sich irgendwann eine Tür zum größeren Verständnis und ein neuer Weg beginnt. Genauso fühle ich mich. Und so wandere ich gerade fast unsichtbar durch die Welt, finde meine Nischen und tauche ein in diese tiefen Momemte der Schönheit. Spannend!