Letzte Tage sind immer doof – Sydney

oder auf nasser grauer Straße ins nasse graue Sydney zwischen vielen bunten Autos

21.3.

Ist das ein Gewusel und Verkehr in der Stadt – oh jemeniee!

Der Morgen ist noch so schön. Die Wolken flitzen zwar schon umeinander in mehreren Schichten, aber die Sonne läßt sich noch etwas blicken. Ich habe ja Zeit. Gemütlichst Kaffee getrunken und Blog gechrieben, bevor ich mich ins Getümmel begebe. Nicht nur das Getümmel auf der Straße, sondern auch oben am Himmel werden die Wolken dunkler und dunkler und ich fahre durch nasse, sehr nasse Blue Mountains, die jetzt eigentlich Grey Mountains heißen müssten.

 

 

 

 

Frühlingsanfang bei uns und Herbstanfang hier – die Stürme machen diesem Anfang alle Ehre und der Wetterumschwung auch. Von über 30 Grad auf nur noch schlappe 20 und gefühlt nur noch 15.

Und mein Navi schlängelt mich über kleinste Sträßchen durch diese Berglandschaft, von der ich viel zu wenig sehe. Noch einmal Weite einfangen, noch einmal Landschaft pur genießen und schon bin ich auf dem Higway Richtung Sydney.
Und Richtung Sydney oder aus Sydney heraus ist immer Stau, vor allem auf den mautfreien Straßen.

Und weil ich mir diese Mautanmeldeprozedur schon am Anfang erspart habe, schleiche ich jetzt auch die Highways entlang. Ziel ist der Flughafen, an dem ich meinen Koffer schon mal deponiere. Oh je, was habe ich da bloß wieder alles drin. Ich muß wieder ein paar Sachen raus tun. Dann grinst mich die Waage frech an und sagt, „geht doch“! Bäääh -ich strecke ihr die Zunge raus und gebe eine .Thailänderin meinen dicken Koffer. Zwei Tage schläft er jetzt schon am Flughafen. Träum was schönes!

 

 

 

 

Ich träume noch lieber nicht. Weil Schlange fahren so schön ist, brauche ich wieder fast eineinhalb Stunde bis ich an meinem Platz bin. Ein Park an dem man frei stehen kann. Unterhalb ist der Warragamba- Damm, der aber schon geschlossen ist.Hier wird der Neapan River gestaut.
Also ohne Blick aufs Wasser unter Bäumen ist auch nicht schlecht. Nicht so lauschig, wie ich es gewöhnt bin, aber ich bin schließlich jetzt schon in der Stadt, im greislich lauten wuseligen Sydney, bzw. seinem Umfeld.
Ich als wildes rotes Landei mit grauen Krüppelgewächsen auf dem Kopf!

Na gut, noch ein bißchen rumgeräumt, die schwarzen Mosquitonetze wieder dran gemacht ( ich hatte weiße vor den Fenstern) und längst ist es dunkel. Ein Zeltling kommt noch.Und abends ist es dann wieder erstaunlich ruhig. Dann genehmige ich mir zum Womoschlafen-Abschluß das letzte Glaserl Vino – eine Flasche in 5 Monaten, ich glaube ich werde jetzt zum Säufling. Er schmeckt aber nicht mehr, war zu lange offen. Ich glaube, den kriegen die Vögel und ich lieber einen Frischen daheim.
Nur noch 25km muß ich morgen bis Penrith fahren und dann ist meine Womo-Aussie-Zeit schon wieder Vergangenheit. Ich glaube, ganz kapieren tue ich das noch nicht. Na gut, ich kann mir ja auch damit Zeit lassen, viel Zeit lassen.