Latarnia Morska w Gaskach

oder Radltour zum Leuchtturm Gaski

1.9.

Wie heißt es denn nun richtig, Gaski oder Gaskach. Maps sagt Gaskach, andere Maps Gaski. Na gut, dann halt beides. Der Leuchtturm bleibt der Gleiche. Ein hoher roter Backsteinturm, umgeben von einer kleinen Futter-und Vergnügungsmeile.

Ich habe auf meinem Platz gut geschlafen, morgens blinzelt mich noch die Sonne an und der schön ausgebaute Ostseeradweg lockt. Also los. Die zwei netten Franzosen neben mir machen noch einen gemütlichen Strandtag. Sie kommen aus dem Elsass und sind jetzt so langsam auf der Rückreise, wenn ich es richtig verstanden habe.

Ich schwing mich aufs Radl und los gehts. Die Ostsee ist die meiste Zeit nicht sichtbar. Ein kleiner Waldgürtel liegt zwischen mir und der sandigen Küste. Hier und da schnupper ich rein. Es ist Sonntag und alle Menschleins versuchen nochmal ein Stück Sonne und Strand zu erwischen. In Ustronie geht es der Promenade entlang. Am Strand wuselt es und auf dem Weg sind die Menschleins unterwegs. Ich wurschtel mich so durch, vorbei an Buden und Touriläden.

 

 

 

 

Der Leuchtturm selber ist ein großer roter Backsteinbau. Ich bin aber zu faul alle Stufen hinauf zu laufen und begnüge mich mit der Außenansicht. Ich muß ja auch wieder zurück. Und weil heute der 1.September ist, der Beginn der Brrr-Monate, zeigt sich auch der Wettergott von dieser Seite. Dunkle Wolken hinter mir, die ich zuerst gar nicht so wahrnehme und dann, Donner und Blitz.
Grimm-Lawina,- der Regen prasselt herab, ein kühler Wind.

 

 

 

 

In Windeseile bauen die Menschleins ihre Sandburgen ab, hecheln die Treppe hinauf und verschwinden in einer dieser Fressbuden. Plötzlich ist der Strand menschenleer, innerhalb von ein paar MInuten.Und ich habe am Rückweg diese „Meile“ für mich allleine und brauche keinen Fußgängern und Hunden auszuweichen. Ich bin zwar klatschnaß, das macht aber nix.

 

 

 

 

Und weil ich schon klatschnaß bin, mache ich kurz vor meinem Zuhause noch den Abstecher ins Meer. Gestern war es so herrtlich erfrischend kühl und heute ist bitterlich kalt, naja ziemlich kalt, dem Gefühl nach nur noch 16 Grad. Der Wind peitscht die See auf und spült alles kalte Wasser nach oben. Es ist ein eher kurzes Schwimmerli, aber immerhin ich war in der Ostsee.

Bleiben, oder nicht bleiben ist jetzt die Frage. Und nachdem der angepeilte nächste Platz ein Wiesen – und Ackerplatz nahe einer Straße ist, bleibe ich. Denn es kommt gegen späten Abend noch ein fetter Regen, da stehe ich hier am Rande des Asphaltes sehr gut.

 

 

 

 

Ich hör noch ein bißchen dem Dalai Lama zu, telefoniere lange und plane für morgen noch eine Radlrunde nach Kolberg, also die andere Seite vom Radweg.
In der Früh habe ich schon mit Marese Pläne für Marokkko geschmiedet und wir kommen auf tolle Ideen. Und das alles auf dem alten Flugplatz von Kolberg. Auch ein Motorradfahrer muß noch seine Kunststücke auf dem großen freien Platz üben, ein bißchen nevig aber beim Dunkelwerden ist er weg. Ich bin halt an der Ostsee und es ist überhaupt gut, so einen Platz zu haben.