Kloster, Schilf und Schafland

oder vom Delta Richtung See Razim

3.9.

Ob es wohl ein Paddelgewässer für mich gibt? Es gäbe es schon, aber es sieht nicht wirklich einladend aus. Sumpf, Schilf, Moskitos und die Spuren der Rinder, die hier zum Trinken kommen. Hinter dem Kloster in Dunavatu de Jos gibt es einen Pfad. Ich dachte ja … aber so ist es manchmal, die Vorstellung ist ganz anders, wie es dann wirklich ausschaut. Der Pfad wird schmal und schmäler und endet in der Macchia. Der Kanal ist ein Sumpf. Ein schöner Sparziergang allemal und noch ein paar Klosterbilder und weites, weites Farmland.

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich rolle noch durch Dunavatu de Jos um diesen Paddelparkplatz zu finden. Irgendwann sind mir die Straßen dann doch zu eng. Feldwege in der Natur sind einfacher, als wie zwischen kleinen Häusern.

 

 

 

 

Weiter geht es zum See Razim. Die Windräder haben gut zu tun und so suche ich mir ein Platzerl irgendwo einen Feldweg hinunter zu einem kleinen Nebensee. Dichter Schilf umgibt ihn und nur eine kleine offene Stelle, die aber keinen Zugang zum See hat. Windgeschützt kann ich Brummeli hier aufbauen. Erforsche noch den Weg bis zu Ende. Es riecht nach Schafland, nach gesunden Schafland. Der Angler winkt aus seinem weißen Auto, dann habe ich mal wieder das Land für mich, ohne Windgezurre.

Ja, das Delta lasse ich nun hinter mir und habe nur einen Minieindruck davon bekommen, vor allem das Wildlife nicht erlebt. Mut zur Lücke könnte ich auch sagen. An manch Interessantem bin ich einfach vorbeigerauscht, hatte es vergessen und war dann zu weit weg. Anderes bewußt ausgelassen. Ich glaube die bessere Reisezeit für Rumänien ist wirklich ab September, wenn Ruhe einkehrt an den begehrten Plätzen. Ich habe es immer schon so gemacht: erstmal Überblick und dann in die Feinheiten. Und – ich glaube ich bin noch am Überblick.