Im tiefen Nebel Richtung Agulo

oder ein rotes Wandergebiet und Rosen am russischen Panzer…

26.2.

Morgengezwitscher und leuchtend grüne Berge um mich herum. Der Wind, das Nass und die Wolken haben sich verzogen. Meer und Himmel werden am Horizont eins und es ist windstill. Oooh ist das schön!Vögel zwitschern und ein paar Ziegen grasen in der Ferne.

Ich stehe nach meinem Ausflug wieder am heiligen Hügel. Das letzte Sonntagsauto ist weg, auch das rote Feuerwehrauto hatte ich oben in den Bergen am Parkplatz gesehen. Sie sind nicht zurück gekommen.

 

 

 

 

 

Nach einer kleinen Schubladenreperatur in Nebelnasseln begebe ich mich auf einen kleinen Ausflug. Mal gucken, ob es irgendwo anders auch schöne Plätze gibt. Der Regen lädt nicht wirklich zum Wandern ein. So schnurre ich die Berge hinauf und auf der anderen Seite nach Agulo runter und entdecke am Mirador Abrante ein schönes Wandergebiet in roten Bergen. Da muß ich nochmal hin.

 

 

 

 

 

Ein fettes Eselsohr wird in meine Gehirnwindungen geknickt, bevor es die letzten Kehren hinunter nach Agulo geht. Ein Bergdorf mit vereinzelten Bananenplantagen. Ganz unten am Wasser nahe Hermigua könnte ich bleiben. Aber,- es ist unlauschig. In der Ferne sehe ich La Palma mit Santa Cruz und dem Pico. Hinter mir wabern nasse Nebelwolken in den grünen Bergen. Fast wie von einer anderen Welt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich rolle wieder zurück und les ein paar Nachrichten über die Friedensdemo. Die roten Nelken und Rosen am zerstörten Panzer vor der russischen Botschaft haben eine tiefere Bedeutung. Eine spontane und wichtige Aktion unserer Friedensmarschierer. (Das Bild stammt von einer lieben Berliner Freundin, – danke!)

 

Pro-ukrainische Aktivisten hatten diesen zerstörten Panzer vor der Botschaft aufstellen lassen als antirussische Aktion. Dies ging nun ganz anders aus. Thomas Röper beschreibt in seinem Artikel „Der „Blumenkrieg“ am russischen Panzer vor der russischen Botschaft in Berlin“ wie es dazu kam.
In diesem Panzer starben Menschen und man behandelt Tote, auch die des Gegners mit Respekt. Die Zuschaustellung ist für die Russen und für jeden normaldenkenden Menschen abscheulich. Ein Russe bat einen deutschen Freund dort rote Nelken niederzulegen, als Symbol für alle gefallenen Soldaten. Diese Aktion wurde bekannt und hunderte Deutsche kamen ebenfalls zum Panzer und legten dort Blumen nieder. Deutsche Polizisten störten zunächst die Aktion. Eine russische Fahne wurde ausgebreitet und viele Briefe mit Beileidsbekundungen für alle Toten und explizit der russischen Opfer und die im Donbass von der ukrainischen Armee seit 2014 getöteten Kinder.

„Die Deutschen, die dort Blumen niedergelegt haben, wollen Frieden mit Rußland und vor allem wollen sie, das Deutschland und Europa wieder stark werde und sich auf ihre eigenen Interessen besinnen, anstatt den Interessen der US-Regierug zu dienen…..(Röper).
Die russische Botschaft schrieb auf Telegram:

„Wir danken allen, einschließlich unserer Landsleute in Deutschland, die an dem russischen Panzer Blumen niederlegten Von nun an steht dieser für den Kampf gegen den Neonazismus in der Ukraine.“
Ich bin soooo froh, das es so viele freidenkende und selbstständig denkende Menschleins gibt, die dieses Zeichen gesetzt haben. Danke euch allen!!!!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein höchst interessantes  Streitgespräch von Röper versus Six ist bei Nuoviso im Homeoffice 311 zu hören. Billy Six hat den Film Frontstadt Charkow erstellt und so manche Aussagen stehen im Widerspruch zu Röper. Spannend deren Diskussion zu folgen und hilfreich sich eine eigene Meinung zu bilden. Es lohnt sich wirklich! Guter Journalismus. 

Damit beschließe ich den Abend und lass als Nachtlicht den Mond zu mir hereinscheinen.