oder durch den Höhlenfluß und weiter auf der Gibb bis kurz vor Derby
6.9.
Tunnel Creek sieht von außen aus wie ein unscheinbarer Steinhaufen, Krabbelt man über die großen Brocken hinweg, dann öffnet sich eine schöne Sandsteinhöhle, durch die sich der Fluß windet. Ausgerüstet mit Taschenlampe und Klamotten, die naß werden dürfen mache ich mich auf den Weg.
Es ist noch relativ früh und erst einige Menschleins unterwegs und so bin ich zeitweise allein in dieser Höhlenfinsternis. Langsam gewöhnen sich meine Augen an das wenige Licht, die Fledermäuse kreischen herrlich und ich tapse durchs Wasser, erst nur knietief, später gehts fast bis zum Bauch.
Immer wieder muß man diesen Fluß queren und ein paar Steine sind hilfreich, die beste Stelle zu finden. Es ist spannend, in der Ferne sehe ich die Lichter der anderen. Auf der Hälfte des Weges ist der Tunnel eingebrochen und das Sonnenlicht verzaubert die Steine und gibt dieser unterirdischen Welt einen warmen Glanz. Ich lasse mir mal wieder Zeit. Am Ende wartet eine Steinkraxelei auf mich. Mit meinen nassen Schuhen auf glitschigen Felsen ist das nicht so toll und ohne Blick auf den „Pool“ wandere ich wieder zurück.
Einst vor Jahren, als die Siedler kamen, gab es erbitterte Kämpfe und Widerstand der Bunuba gegen die Weißen. Ein ausgestoßener Bunuba lernte Englisch, kooperiete mit den Siedlern und verteidigte später aber seine Leute, nachdem er mit angesehen hatte, wie viele von ihnen ermordet wurden. Diese Höhlen waren ein Rückzugsort. Von außen schwer erkennbar durch die Steine und den Schatten der Bäume. Trotzdem, die Bunuba waren letztlich doch die Schwächeren und die Weißen siegten. Heute ist alles Nationalpark und, so sagt die Tafel im Einklang mit den Nachkommen der Bunuba-People.
Ich schnurre auf meiner Piste wieder zurück zur Gibb, Richtung Derby.
Ein Bushcamping am Poultons Pool lockt mich und so biege ich die schmale Allradpiste ab. Sie wird noch schmäler und holpriger. Am Ende vielleicht noch 2km wird sie sandig, sehr sandig, tief sandig. Schaaaaade – das kann ich mit meinem Brummeli nicht fahren, da ist er zu schwer und die Gefahr stecken zu bleiben zu groß.
Also umdrehen und der nächste mögliche Platz ist in den Händen der Roadworker. Die Gibb wird repariert, vergrößert, verbreitert und längst schon hat der Asphalt wieder Einzug gehalten. Also rolle ich weiter und weiter auf der Suche und lande schließlich in Birdwood Station, einer Pferdefarm, die einen kleinen Campingplatz betreibt. Eingerichtet sind sie für Langzeitcamper mit KIndern und nicht so sehr für Einzelreisende. Normalerweise hätte ich für zwei bezhlen müssen.
Ich bau mich am Ende auf und hab den Platz für mich. Vorne stehen zwei Familien mit Kindern und großen Wohnwägen.
Hier kann ich in Ruhe telefonieren, denn mein Internet funktioniert wieder und so ist es schon lange, lange dunkel, bevor ich wieder in mein Bettchen krabbele. Ich bin jetzt schon wieder fast am Meer, die Luft ist abends angenehm kühl. Die große Hitze wird von der Meeresluft vertrieben. Ich schlafe tief und fest.
Nun ist mein Gibb-Abenteuer zu Ende – es war einfach schön und spannend auf dieser staubig roten Piste und meine Langsamkeit hat sich gelohnt – meine Reifen sind alle heil geblieben und Brummeli hat sich stoisch seinen Weg gesucht. Braves Brummeli!!! (Aber ich war ja auch vorsichtig).
Auf zu neuen Abenteuern an der Westküste!