Hoch oben gegenüber von Chefchaouen

oder eine Fahrt über die P 4702 und 4704 die längst asphaltiert sind…

9.11.


Wolken hängen noch in den Bergen von Chefchaouen. Die Sonne krabbelt über die Bergspitzen, lugt zu meinem Fenster herein. Ich throne hoch oben auf einem Hügel mit Blick in diese Weite. Mal wieder ein toller Platz von findigen p4night Nutzern. Ja, die Piste hierher ist steil und ziemlich ausgewaschen. Bodenfreiheit wichtig und Allrad nützlich. Brummeli rumpelt hoch. Rückwärts über zwei kleine Schwellen und mit Unterlegkeilen stehe ich gerade.

 

 

 

 

 

Mal wieder bin ich in meinem Element. Schöne Plätzchen finden und ein bißchen Gegend erforschen. Die „Straße“ führt weiter hoch irgendwo in die Berge. Am frühen Abend poltern noch ein paar Mitsubishis und Defenders vorbei. Wahrscheinlich ist da oben noch eine kleine Ansiedlung. Sie winken freundlich. Auch hinter dem Berg vor mir gibt es eine Ansiedlung. Marokkis sind Pistenkummer gewohnt und rumpeln alles, fast alles.

 

 

 

 

 

Die Fahrt von Asilah hierher durch die Berge,- einfach nur schön. Auf der Karte suche ich mir die Piste 4702 und 04 aus. Längst ist sie aspaltiert und wird jetzt sogar noch verbreitert. Eine Brücke über die Autobahn ist gsperrt, also nimmt man den Feldweg. Schnall mich an quakt es vom Boden. Bei dieser Wackellei kann ich mich doch nicht halten, grinst Wetterfrosch und zappelt mit seinen roten Patschpfoten. Mach ich doch!

 

 

 

 

 

Und so rolle ich steil rauf und runter quer durch die Berge, vorbei an Korkeichenwäldern und Steinbergen, die an Tafraoute erinnern und kleinen Dörfern. Menschen winken mir freundlich und ein paar Kinder verkaufen kleine süße stachelige Früchte, die es auch in Kroatien gibt und die man mit Haut und Haar essen kann. Lecker.

 

 

 

 

 

Männer lassen sich vom Esel den Weg hinauftragen und Frauen, schwer beladen mit grünem Buschwerk gehen hinunter. Als Mann würde ich mich schämen, die ganze Last die Frauen tragen zu lassen, während ich den Esel mit einem Stöckchen antreibe. Im Westen lernen die Frauen, das schwere Arbeit nur für Männer ist und lassen tragen. Andere Länder, andere Sitten.

 

 

 

 

 

Irgendwo ein großes Platzerl mit Brunnen und Weitsicht, bevor es in steilen Serpentinen wieder hinunter geht zur N1 Richtung Chefchaouen. Kurz danach der Abzweig zur Feldwegpiste wieder hinauf. Ein kleiner Sparziergang zum Korkeichenwäldchen. Dann genieße ich in der Abendsonne mit Weitsicht und freue mich das meine Herdflammen so gut wie am Anfang funktionieren. Geht doch mit Geduld und Spucke!

 

 

 

 

 

Ich war noch nie in Chechouen. Die Engländer hatten mir von dieser blauen Stadt vorgeschwärmt. Also ist sie heute dran, sofern ich einen Parkplatz finde. Die Sonne verscheint die letzten Morgennebelwolken und einem schönen blauen Tag steht nix mehr im Weg!