Gran Canaria zum Abgewöhnen…

oder eine schöne Erkundungsfahrt an der Südwestnordseite

 

5.2.

Der kugelrunde Mond scheint noch zu mir herein, kitzelt an der Nase und flüstert, wach werden, Blog schreiben, später kommst du nicht mehr dazu. Ich habe  gut geschlafen hier auf meiner Ziegenwiese nahe Agaete, der Fährstation. So ruhig ist es hier hinten. Zwei Hundesparziergänger am Abend und vor mir das große weite Blau, das im Abendlicht silbrig glitzert und in der Ferne die Shilouette der Südwestseite.

 

 

 

 

 

Da bin ich hergekommen. Eine schöne Erkundungsfahrt heute auf kleinen Sträßchen der Insel entlang. Begonnen habe ich allerdings mit der Touriseite. Hier kann man sich Gran Canaria schnell abgewöhnen. Oh nein danke, wie furchtbar. Ein Hotel reiht sich ans nächste, die Menschen liegen eng auf den Sandstränden und fette Motorräder düsen lautstark vorbei. Nein danke, nicht mal geschenkt würde ich hier bleiben. Männer tragen ihre nackerten Bäuche sparzieren und Frauen stolzieren eng bekleidet die Küste entlang. Im Hintergrund Gedudel und das Hämmern irgendwelcher Bässe. Es ist Sonnntag!

 

 

 

 

 

So schnell wie ich kann biege ich wieder ab auf ein Sträßchen ins Innere Richtung Berge. Mehr oder weniger die 200 entlang. Es wird ruhiger. Rauf und runter mit herrlichen Weitblicken. Irgendwo ein kleiner Wanderweg zu einem Bergkreuz. Ich ratsche mit den wirklichen Wanderen, die von der einen bzw. anderen Seite kommen. Ich komme ja nur vom Parkplatz.

Es gibt viele Wege hier in dieser Ecke zum Laufen und sie laden alle ein. Da weiß ich aber von den kleinen Inseln, das solche Wege dort noch viel viel schöner sein sollen, vor allem ursprünglicher.

 

 

 

 

 

Ein türkisgrünschimmernder Fels blinkt von weiten. Ein bißchen rumkraxeln. War das mal ein Wasserfall oder war es nur der Magmafluß, der hier die Steine geformt hat? Was ist das für ein Element im Fels – sieht aus wie Kupfergrünspan. Auf jeden Fall fotogen!

 

 

 

 

 

Die Zweihunderter endet dann an einem offenen Tor. Durchfahrtverbot, selbst zu Fuß düfte man nicht. Die Polen, mit ihrem pinkfarbenen Van sagen, dass man durchfahren kann. Es ist die alte Straße. Ich trau mich nicht. In der Ferne sehe ich viel Grün mitten auf der Straße. Ein umgefallener Baum, grün bewachsene Steine? Lieber umdrehen und durch den Tunnel. Dann geht es weiter die Küste entlang.

 

 

 

 

 

Den Weg zu meiner Ziegenwiese finde ich auch ohne Navi. Drei Tage Gran Canaria reicht. Ja, es gibt sicherlich schöne Ecken, aber das Gewusel ist mir hier zu viel. Teneriffa wird nicht viel anders sein. Ich treffe heute nahe der Fähre noch einen anderen Womofahrer aus dem Forum. Durch die Größe seines Womos ist er nicht so beweglich wie ich und folglich auf größere Plätze angewiesen. Wir treffen uns bei einem Riesensandstrand.

 

Vorher kaufe ich noch gleich mein Ticket für die La Palma Fähre am Mittwoch. Dann bin ich wieder weg aus dem Riesentrubel. Und an kleine Bergsträßchen habe ich mich jetzt ein bißchen gewöhnt. Also gute Vorbereitung für die Kleinen!