oder Wangi – , Tolmer – und Florence Fall und die Termitenhügel
27.8.
Leises Wasserfallgeplätscher begleitet mich in den Schlaf, der zwar etwas unruhiger ist wegen dem Vollmond. Trotzdem, es ist schön hier. Ein kleines wildes Bushcamp am Robin Fall, der an einer Scenic Route, abseits vom Stuart Highway liegt.
Robin Fall selber ist nicht sehr spektakulär und fast schon wie gewöhnt, klettere ich über ein paar Felsen hinauf.
Es gibt zwar einen „Pool“, das Becken vom Wasserfall, aber die Felsen erscheinen mir glitschig. Hineinkommen ja, aber wieder hinaus?
Ohne Schwimmen klettere ich wieder zurück. Dann nehme ich halt meine „Badewanne“ vor der Haustür. Ich vergewissere mich noch bei anderen, ob das hier Crocofrei ist und schwimmen ungefährlich. Es ist so. Ich schwimme zwar nicht, aber sitze gemütlich auf einem Felsen mitten im Wasser, das lauwarm ist. Tut das gut nach dem verschwitzten Tag.
In der Früh, bei den Wangi Falls gibt es zum Frühstück eine kleine Wanderung hinauf zu dem Wasserfallfelsen. Es gehrt durch Regenwald und dann viele Stufen hinauf. Das Vogelkonzert ist einmalig. Lautstark erzählen sie sich ihre Träume und plaudern, über die Touris, die den Weg hinaufschnaufen. Es ist noch relativ früh am Morgen und ich habe die Welt fast für mich alleine.
Zurück geht es weiter durch den Litchfieldpark. Alle Wasserlöcher und Wasserfälle werden angefahren. Manche liegen malerisch, aber unfotogen, andere sind schon fest in Tourihand. Mit Schwimmnudel lassen sie sich am Florence Fall im kleinen Becken treiben.
Im Tablelandswamp, ein kleiner grüner Gras- und Schilfsee nisten die Vögel irgendwo und ich laufe noch oberhalb vom Tolmer Creek, einer tiefen Schlucht mit einem Schnurwasserfall.
Über die Felsen runter zu kraxeln ist mir zu wild und auch nicht wirklich gewollt. Ich komme an Verbotsschildern vorbei. Es muß malerisch da unten sein, hohe rote Wände, sicherlich ein paar „Pools“.
Ich ziehe noch weiter zu den Termitenhügeln und lerne das es viele verschiedene Arten gibt.
Die Magnetic Mounds werden exact in Nord-Süd Richtung gebaut, um das Klima innerhalb konstant zu halten. Diese Termiten vertragen kein Wasser und brauchen in der Regenzeit ein trockenes Zuhause, dass sie vor Pilzen und Bakterien schützt. Andere haben ihre Bauten tief in der Erde.
Sie sind Resteverwerter und fressen alles was so auf der Erde rumliegt. Die großen braunroten Bauten werden von 5mm langen Termiten gebaut. Sie haben Öffnungen und dienen anderen Tieren in der Regenzeit oder bei Feuer als Rückzugsort. Die meisten Termiten, auch White Ants genannt, sieht man allerdings nicht. Wie Ameisen oder Bienen sind sie ein klar strukturiertes Volk mit verschiedenen Aufgaben, für die man geboren wird. Sie sind blind und haben eine durchscheinende Haut, aber Rezeptoren, die den Erdmagnetismus wahrnehmen. Spannend.
Ich rolle aus Litchfild NP wieder hinaus und finde meinen Übernachtungsplatz bei den Robinfalls. Eine kleiner Ratsch mit einer holländischen Australiern aus Sydney, die mit ihrem kleinen Bus unterwegs ist. Sie fährt Freunde in Darwin besuchen und ist auch erstmalig so alleine unterwegs. Sie ist mittlerweile geschieden, hat eine Tochter und weiß noch nicht sicher, ob sie doch wieder zurück geht. Das Leben in Aussieland ist so anders.
Ich nutze noch den Fluß, um ein bißchen die verschwitzten Klamottern auszuwaschen. Wirklich sauber werden sie sowieso nicht mehr. Der rote Staub hat sich tief in die Fasern eingenistet und färbt eine ehemalige blaue Shorts in schmutzig braun. Zum Wandern noch gut genug.
Ein kleines Abendfresschen und ich gehe früh schlafen, werde aber immer wieder mal durch das Türgeklapper geweckt. Ich nutze die wache Zeit, um ein bißchen meine Weiterfahrt zu planen, Es gibt so viele schöne interessante Ecken und ich muß wählerisch sein .
Das nächste große Abenteuer sind die Bungle-Bungle und die Gibb River Road. Also erstmal zurück Richtung Katherine und dann auf den Victoria Highway.
Marion
Safar