oder von Dunedin, über Shagpoint, Moeraki und Omaru hinauf in die Berge nach Omarama
19.Januar
In Neuseeland kann man nicht nur alle Jahreszeiten an einem Tag erleben, auch fast alle Landschaften.Heute komme ich mir vor, als ob ich durch ein riesengroßes Bilderbuch fahre mit Backofentemperaturen am Morgen, Kühlschrank am Mittag und gemäßigtes Kontinentalklima am Abend. Was für ein Tag.
In Dunedin rolle ich unfreiwillig zweimal durch die Stadt und mache an roten Ampeln Fotos.Auf Stadbesichtigung oder Museum habe ich keine Lust. Ich bin halt ein Naturfex und froh, als ich wieder draußen nur durch kleinere Orte komme.
Der Himmel verfinstert sich mehr und am Shag-Point gibts das erste Gewitter. Auch die Robben finden das nicht ganz so prickelnd … eigentlich wollten sie doch in Ruhe hier auf ihrem Felsen schlafen …..mein erster Regenschauer. Ich geb den Möwen noch ein bißchen von meiner Semmel ab und sie holen es sich im Flug von meiner Hand. Der erste Krümmel und ich bin umringt von ihnen. Hat ihnen ganz gut geschmeckt.
Am Leuchtturm von Moeraki wollte ich wenigstens die Pfade der kleinen blauen Pinguine sehen, aber ein so heftiger Gewitterrsturm läßt mich ziemlich schnell das Weite suchen. Pinguine hätte ich sowieso erst am Abend, späten Abend sehen können. Ganz langsam krieche ich auf dieser Gravelroad, die ein kleiner Bach geworden ist, zurück. Kaum bin ich wieder auf fester Straße, läßt der Regen nach und ich kann am Moeraki Point, den Gedenkstein bewundern, der dem guten Einvernehmen von Maoris und den Siedlern gewidmet ist. Hier haben sie gemeinsam eine Walfangstation betrieben.
Weiter gehts über die kleine Küstenstraße nach Omaru. Es regnet immer wieder und so nutze ich das Wetter um ein bißchen Strecke zu machen und fahre wieder hinauf in die Berge. Es wird immer schöner, die Sonne kaumt raus und die Landschaft ist wieder so beeindruckend mit ihren Brauntönen, wie bei Wanaka und Queenstown. (Ich bin ja nicht weit weg davon!) Das tiefe Türkisblau der Seen, ein paar grüne Bäume dazwischen und braunbeigerote Berge – gigantisch.
Zwischendurch besuche ich aber noch die sog. Elefantenfelsen – große runde Überbleibsel, zwischen denen die Schafe grasen. Sicherlich sind sie durch Erosion so rund geworden. Die sog. Earthquakes, sind die senkrechten Felsen, die sich in der Landschaft auftun. Hier verläuft wieder so eine Plattenverschiebung, die dazu geführt hat, daß die Felsen sich hochkant aufstellten. Maoris haben hier auch ihre Felsmalereien hinterlassen. Die schönsten sind in den Museen gelandet, aber ein bißchen was ist noch da.
Übernachten möchte ich am Ahuiriver kurz vor Omarama. Dort gibt es einen freien Stellplatz. Ein paar sind schon da und ich finde einen guten, windgeschützen Platz mit Morgensonne dazwischen. Wow, was wil ich mehr. Ein kleines Begrüßungsvino und dann repariere ich mein eines Elektrokabel und mach mich an die Schreiberei. (Die Schraubenzieher gabs glücklicherweise bei New World!) Jetzt kann ich meinen Laptop wieder mit 12 V aufladen!
GPS: S44°27’58“ E 169°59’11“