Die Suche nach einem Paddelplatz

oder von See zu See und zurück zum Barrage du Sepp


8.9.

Die Sonne hat mich wieder. Langsam krabbelt sie über den Bergrücken. Es schimmert grün und der See, tief unten, wechselt von Grau in Blau und es ist noch kühl.

Habe ich lange geschlafen hier in der Stille des Sees. Kein Menschlein weit und breit, kein Haus, keine Lichter und das Internet wackelt ein bißchen.

 

 

 

 

 

Seelchen kommt an und läßt sich ein auf Natur pur. Auf kleinen, sehr kleinen D-Straßen bin ich unterwegs. Verhuschte Bauernhöfe, kleine Chateaus, Wiesen, Wälder und viel unbewohntes Land. Eigentlich, ja eigentlich bin ich ja auf der Suche nach einem schönen Paddelplatz und lande erstmal hier am Barrage du Sep. Von weit unten schimmert das Wasser zu mir herauf. Ist da wenig drin! Aber eine Nische auf diesem Weg lädt zum Bleiben ein. Als ob ich es schon geahnt hätte, denke ich noch, ich kann ja wieder zurück kommen.

 

Dreißig Kilometer weiter ist noch ein anderer See, Paddelmöglichkeit? Wenn das Wetter etwas besser wäre. Die grauen Wolken werden wieder grauer, der blaue Himmelsstreif verzieht sich. Ein paar heftige Böen laden nicht wirklich zum Paddeln ein.

Der Platz ist mehr frequentiert und schief und krumm. Es ist ein Touriort hier am Lac Fades de Reserve und potentiell andere Plätze liegen im Schatten der Bäume. Nicht ganz so einladend. Nur ein kleiner Erforschungsgang und ich rolle wieder zurück zu meinem stillen See. Hier ist es nicht so grau und es schimmert sogar die Sonne durch. Wenn nicht paddeln, dann radeln.

 

 

 

 

 

Eine Runde um den See, so habe ich gedacht. Der Weg wird matschig und glitschig. Steil geht es auf der anderen Seite hinauf. Beim Hinaufschieben rutsche ich wieder zurück. Keine Möglichkeit – hier bräuchte ich festere Schuhe, um das schwere Radl hochzuhieven.

Dann halt nicht. Ein Wegweiser zeigt nach Farye. Ein Kilometer den Bergrücken rauf schieben, aber ich komme wenigstens vorwärts. Und dann gehts durch Felder und Wiesen, vorbei an ein paar alten Häusern wieder auf Schotterpiste zurück. Der Weg ist besser und ich komme wieder auf Asphalt. All das was ich raufgeschoben habe darf ich herrlich wieder hinunter segeln. Das ist gemütliches Ebiken!

 

Nach knapp zwei Stunden stehe ich wieder am Brummeli. Radl wird verpackt und ich verzupf mich nach innen während die Sonne im Heck untergeht.

War das schön!