Die marrokanische „London-Bridge“ bei Sidi Ifni

oder noch ein Tag da draußen am Meer auf meiner Klippe

1.12020

Ich schlafe so gut ins Neue Jahr hinein ,wache erst beim Hellwerden auf und, – das ist um acht herum. Da gibt es doch noch immer so eine kleine innere Stimme, die drängt. Schnell, schnell und und,.. du mußt weiter…. was für ein Quatsch hier draußen in der Natur. Es sind so kleine Überbleibsel aus meiner Kinderzeit und manche haben sich einfach tief eingeprägt.
Hier draußen am Meer und in der Nixlandschaft kann ich sie mir mal wieder gut anschauen und bewußt etwas dagegen setzen, nach dem Motto: wenn du es eilig hast, geh langsam!

Und so gibt es erst einen Kaffee, dann den zweiten, dann steh ich auf und widme mich meinem Geschreibsel. Fotos wollen auch noch gesichtet werden. Die Sonne geht hinter mir über den Hügeln auf und ich fühl mich saumäßig wohl auf meiner Klippe. Ich tauche wirklich ein, tief ein in die Natur. So ein entspanntes Marokko habe ich vor drei Jahren nicht erlebt.

 

 

 

 

Kleine Trampelpfade führen auf die anderen Klippen und hinunter zum Meer. Ein großes Steintor, die marrokanische „London-Bridge“ ( in Australien an der Great Ocean Road gibt es ähnliche Formationen, die Namen tragen) erwartet mich. Ich stromere herum, den Strand entlang, finde große Muscheln, die ich aber doch liegen lasse, laufe über Steine und Sand. Die Sonne taucht die Felsen in ein warmes Rot, die Wellen rollen heran. Nur Fußstapfen zeigen mir, dass auch andere hier waren.

 

 

 

Dann  kraxel ich alles wieder hoch. Ein kleiner Ratsch mit Albert, dem Schweizer und Helmuth mit dem Wüsten-LKW, dann geh ich zurück auf meine Klippe. Ob ich wohl aus den Filmen der Actionkamera ein kleines Filmchen kreiieren kann? Wenn sich da so eine Idee festsetzt, dann hantiere ich rum und bin ausdauernd. Bin aber nicht wirklich zufrieden mit dem Ergebnis, entweder habe ich noch nicht die richtigen Tools oder und das richtige Know-how.

 

Auf der nächsten Klippe haben sich zwei Schwulis mit Dachzelt eingenistet. Ich wollte mir eigentlich nur noch diese Klippe anschauen, ratsche mit ihnen und sie wollen später noch vorbeikommen, sind neugierig auf mein Auto. Es ist fast schon dunkel und ich bin beim Abendessen. So zeige ich nur kurz das Auto, ersse fertig und ratsche gemütlich mit Renate. Ist das schön, fast so als säße ich neben ihr und wir haben, wie immer, so viel zu erzählen. Danach entsteht eine Whatsappzeit und witzig mit zweien schreibe ich mir gleichzeitig hin und her, habe ich auch noch nicht gemacht. Nennt man das Ankommen in der digitalen Welt? Und wie war das nochmal mit schnell schnell und alles auf einmal?

 

 

 

 

 

Die Sterne leuchten längst über mir und bewußt genieße ich noch ein Gläschen von meinem Roten, bevor ich schlafen gehe.
Der erste Tag im Neuen Jahr, ein Kommunikationstag.