Die heilige Grenze

oder auf kleinen Wegen nahe dem Verborgenem

28.9.

Gut geschützt hinter Mauern und Zäunen liegt das Verborgene, das Geheimnisvolle, das für gewöhnliche Menschen unsichtbar bleiben soll, – das Verborgene auf dem Berg Athos.

Brummeli rollt über relativ gute Pisten der Grenze entlang, die durch Mauern, tiefe Schluchten und undurchdringbare Wälder geschützt ist. Fremde dürfen hier nicht rein. Strengstens ist es verboten dieses Gelände zu betreten.

 

 

 

 

Ich fahre den Schildern nach zu einem Kloster, besser gesagt zu den Ruinen eines alten Klosters, die man aber nicht besichtigen kann. Irgendwo stelle ich Brummeli an die Seite und erforsche zu Fuß weiter.

Wie weit komme ich und kann ich vielleicht von oben einen Blick auf das Heiligtum erhaschen. Neugierig bin ich ja schon. Gibt es irgendwo ein Tor, wo man um Einlaß bitten kann? Was macht den Berg Athos so mystisch? Sind es nur die Erzählungen, die Legenden? Sind es die Mönche, die in der Abgeschiedenheit nach Wahrheit suchen?

Es ist spannend, einmal kurz mit Superzoom erhasche ich einen Blick, aber die Stelle finde ich nicht wieder. So als ob sich für einen kurzen Moment der Nebel löst und den Blick frei gibt.

Dann verschwindet es wieder im Dickicht und tiefen Grün.

Anstatt näher heranzukommen (das dachte ich nämlich auch für ein besseres Foto) sehe ich nur noch Bäume, Felder, – kein Glöckchen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich wandere nahe den Grenzen – einmal ist es die Schlucht, dann die Mauer, die Mauer am Meer und der Zaun ins Wasser. Die warnenden Schilder bei den alten verfallenen Häusern erscheinen wie der drohende Zeigefinger. Das ist der Berg Athos, du gewöhnlich kleines Menschlein. Hier dürfen nur Auserwählte hinein und wer wählt aus?

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Ruinen des alten Klosters werden freigelegt, aber alles ist zu und diesmal finde ich keinen Trampelpfad hinein. In der Bar nebenan scheppert die Musik und das weltliche Leben nimmt seinen Lauf. Die Häuser auf der anderen Seite sind längst verlassen. Die schnöde Welt kam zu nah (meine Interpretation!).

 

Brummeli rollt zurück und auf kleiner Schotterpiste, die ich mir schon per google maps ausgesucht hatte lande ich auf meinem kleinen Privatstrand. Der ist aber nur in der Nachsaison und an Werktagen privat. Die Sonnenschirmsteinhaufen lassen regen Besuch ahnen. Ich habe ihn heute für mich alleine und nach einem schönen Schwimmerli klingelt das Telefon.

So klingt dieser „Grenz-Tag“ aus und Regentropfen begleiten mich ins nebulöse Traumland.