Der Schilfamazonas vom Lariskie-See

oder auf kleinem Flüsschen bis Kurki

22.8.

Wieder ein schöner roter goldgelber Ball, der zwischen Baumstämmen empor steigt bis zu meinem kleinen Wiesenstück am See beim Pasym. Brummeli krabbelt am späten Nachmittag über hohes Gras auf diesen ehemaligen Campingplaz. Laternenpfähle und geplünderte Stromkästen lungern herum. Wieder ist es wunderbar still. Kein Straßenrauschen, wie auf der anderen Seite, sondern nur das Raunen der Baumwipfel, ein krächzende Krähe und langsam erwachende Vögel. Es ist schon toll was für gute, schöne und heilsame Plätze ich hier finde.

 



 

 

 

Und so wird noch lange am Abend geratscht, ein bißchen Weltpolitik geguckt, bevor ich mich ins Traumland bewege. Der Brics-Gipfel startet, Vorbereitungen für eine neue Corona-Welle werden getroffen (mal sehen, wie viele diesmal mitmachen). Es wird immer sichtbarer, das Kiew bzw. die Nato gescheitert ist. Mal gucken was aus der ganzen Verhaftungswelle von Trump rauskommt. Dieser geopolitische Zirkus, der einer ganz eigenen Dramaturgie folgt ist nervenaufreibend.

Die Menschen sind unzufrieden und werden es immer mehr. Nur noch wenige Prozent glauben, das unsere sog. Regierung den Karren aus den Dreck ziehen kann und will, in den sie uns hinein manövriert hat. Ein interessanter Talk mit Tichy und Paul Brandenburg über den Zerfall der Bundesrepublik. Lohnt sich anzuhören!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aber zurück zu meiner wunderschönen Paddeltour gestern: Der kleine Amazonas vom Lariskie-See ruft. Ob ich da lang paddeln kann, denn auf der Karte sieht er wie ein Rinnsal aus. In Natura schlängelt sich das Flüßchen den Wald entlang, durch hohes Schilf, vorbei an Wiesen mit ein paar Häusern und wieder hohes Gras. Es ist eine ganz eigene Welt hier unten.

 

Schwäne schauen verwundert wer da kommt und schwimmen lange vor mir her – zischen und fauchen, wenn ich zu nah bin. Irgendwann merken sie, das ich ihnen nix tue. Am Rückweg kümmern sie sich nicht mehr um mich, sondern tauchen mit ihren langen Hälsen tief hinunter für irgendwelche Leckerbissen.

 

 

 

 

 

Ich paddele erstmal gegen die Fließrichtung. Die Strömung ist spürbar, aber nicht zu stark. Mit meinem leisen und vorsichtigen Plitsch -platsch gleite ich die Mäanders entlang. Mal hohes enges Schilf, dann wieder Blick auf eine freie Wiese, dann wieder Bäume und undurchdringlicher Dschungel und am Schluß die Brücke kurz vor dem neuen See. Der ist relativ veralgt und verwachsen.

 

 

 

 

 

Reinschnuppern und eine kleine Pause unterhalb einer Datscha, bevor es wieder zrurück geht. Ich bin in meinem Paddelelement. Oh wie einfach geht es mit der Strömung und fast viel zu schnell bin ich wieder an meinem See.

 

Nun habe ich Gegenwind doch dank meiner Steueranlage bleibt Wasserplatsch gut in der Spur. Eng am Ufer gehts zurück.

Zufrieden klettere ich an Land und lande hier an meinem nächsten Platschsee!