Cape Keraudren

oder bye bye tropischer Norden und viele Kilometer weiter Richtung Port Headland

 

11.9.

 

Roter Sand, blaues Meer, eine Sonne, die mir in den Rücken scheint und ein frischer Wind, der ums Womo wandert. Die Sonne ist gerade aufgegangen. Von meinem „Hochsitz“ schau ich auf die rote Weite und das blaue Meer, das im Horizont verschwindet. Ist das ein schöner Morgen. Der Wind ist auch erst mit den Sonnenstrahlen aufgewacht und macht seinen Morgenlauf.
Es ist nicht mehr so heiß und feucht, wie die letzten Morgenden. Da hatten sich dicke Tautropfen auf meinem Womo versammelt.

 

 

 

 

Mein schlaues Wikicamp verrät mir, dass es wenig lauschige Plätze entlang des Great Nothern Highways bis Port Headland gibt. Also Brummeli, dann schnurr heute mal ein großes Stück gen Süden entlang der Great Sandy Desert. Die macht sich erst durch grüne Scrubblandschaft bemerkbar, die später in Graslandschaft mehr oder weniger trocken übergeht. Auf glatter Strasse schnurre ich dahin mit wenigen Autos. Es ist ein entspanntes Fahren durch diese grüne Nixlandschaft. Alle kleinen roten Pisten nach Irgendwo enden nach 100m an einem Gatter und zwecks sandiger Wüste sind sie sowieso mit Vorsicht zu genießen. Ich bleibe heute mal auf festem Untergrund.

 

 

 

 

In 80Mile Beach biege ich ab. Hier kann man Ewigkeiten über den Strand fahren und eingefleischte 4wheeldriver tun das natürlich auch. Ich guck mir nur die Szenerie an und vor allem dieses türkise Meer. Es ist wirklich türkis, helltürkis. Menschleins sind unterwegs zum Muscheln sammeln. Ein großer Campingplatz lädt zum Verweilen ein, ist aber fest in Händen der Wohnwagen-Aussies und ohne Meeresblick. Da weiß ich was besseres.

Ich schnurre noch weiter bis Cape Keraudren, hier kann man auf den Klippen stehen. Ein kleines Naturreservat. Schnell bin ich aufgebaut und kann zum Sonnenuntergang über die Klippen wandern. Ein Känguruh schaut neugierig durchs Gras, ob ich es wohl sehe. Ein paarmal hoppeln sie vorbei, haben aber häufig Angst vor meiner Kamera und sind schneller weg, als wie ich fotografieren kann. Über kleine Wege wandere ich kreuz und quer über dieses kleine Ende der Welt.

 

 

 

 

Die Sonne taucht das Wattenmeer in ein wunderbares Licht, mal bleiern-grau-blau und dann wieder organge-rot.und das sich verlaufende Wattwasser schaut einfach nur toll aus. Ich lass mir Zeit, die Sonne geht erst um 6 unter. Juchhuuu, die Tage werden länger!

Auf einem kleinen Sitzfelsen schau ich der Sonne beim Schlafen-gehen zu und mache seit langem mal wieder ein Feuerchen.
Es ist zwar windig, aber ich krieg es trotzdem an und in meiner kleinen Sandkuhle knistert ein kleines Feuerchen.

 

 

 

 

 

 

 

Kurz zeigt sich die kleine Mondsichel im Westen. Sie liegt auf den Rücken. Über mir ein klarer Sternenhimmel und eine weiße Milchstraße, von Horizont zu Horizont.

Neben mir ein das flackernde Feuer und auf meinem Schoß meine Schüssel mit Salat und Kartoffeln. Lange sitze ich so draußen, bevor ich mich in meine Decke einkuschele.