Buschcamping bei Albandeira

oder Algarvetrail und Luxushotel

 

28.-30.1.

Wer kommt denn da mit dem Hund, die kenne ich doch.

Es sind Joachim und Anuschka von Tavira, die ich an der Praia Grande getroffen hatte. Ein netter Ratsch und ich könnte sie doch oben in ihrem Häuschen besuchen. Keine schlechte Idee, ich schreib die Telefonnummer auf und …. später beim Kopieren ins Telefonbuch verschwindet sie einfach in den Weiten des Internets oder den Katakomben des Tablets. Ich finde sie nicht mehr,auch nicht auf Instagram. Na gut, vielleicht finden sie mich über meinen Blog.

 

 

 

 

Die beiden sind schon längst auf dem Weg zum Tierarzt und ich rolle ein paar Kilometer weiter nach Albandeira. Vielleicht ist ja der gute Platz frei und er ist frei und Brummeli steht ganz schnell mit weiten Blick zum Meer. Den Wind spüre ich kaum. Die Wolken ziehen und ich wandere den Trail ein bißchen Richtung der kleinen Kapelle Senora da Rocha. Dahinter gibt es auch Platz für Womos, die müssen aber eng und brav nebeneinander in der Reihe stehen. Da lobe ich mir doch die Büsche!

 

 

 

 

Am nächsten Morgen strahlt der Felsen in der aufgehenden Sonne hell zu mir rüber. Dann aber verhüllt die Sonne sich in ihr dunkelgraues Wolkenkleid.

Trotzdem raus. Ich nehme mal vorsichtshalber meine Jacke mit und wandere den Trail zur anderen Seite bis zur Praia Martinhal, zu der ich ja schon von Benagil aus gelaufen war. So schließe ich mehr uind mehr die Lücken des Algarve Wanderweges.

Nach wie vor bin ich fasziniert von diesen Abbruchkanten, den schroffen Felsen und dem türkisblauen Meer.

Ein großes Algarveboot prescht vorbei. Sie fahren zu den Höhlen,den verborgenen Stränden und den Algarvelöchern in den schroffen Felsen.

 

 

 

 

Ein nettes Gespräch mit einem holländischen Paar, die gut Englisch sprechen. Sie ist Künstlerin und baut aus Papier und Pappe kleine rote Häuser, die sie dann irgendwo in die Landschaft setzt.
Ihr Hauptanliegen sind aber die induzierten Erdbeben aufgrund von Gasfracking. Sie baut zerstörte Häuser aus Pappe und hängt sie z.B. an die Leine und drapiert sie beängstigend nah aneinander Wenn eins umfällt, fallen die anderen auch. Ich sehe auf ihrem Handy ein paar Bilder der letzten Ausstellung – beeindruckend.

 

 

 

 

Auf meinem Platz spüre ich den Wind fast überhaupt nicht und trotzdem ist es zum Draußen-sitzen zu kühl. Nur so um die fünfzehn Grad. Ich habe ja ein helles Brummeli und so wird geschrieben, Bilder sortiert, telefoniert und ein gelesen. Meine Bibliothek ist ganz leicht, denn die Daten fürs Ebbok wiegen eigentlich nix.

In der Nacht regnet es mal und mal wieder nicht. Im Brummeli ist es schön warm und ich lass mir Zeit. Das Wetter ist so doof angesagt, dass ich einfach noch bleibe. Ich muß ja nicht zu den vielen Regentropfen ins Alentejo fahren.

 

 

 

 

Also wandere ich nochmal Richtung Rocha und darüber hinaus und lande in einem riesigen Hotelkomplex, weil ich vom Strand einfach eine andere Treppe hinauf laufe. Marrokanischer Lehmhausstil, wunderschön, aber sicher auch wunderteuer. Jetzt wird gearbeitet und alles für den Frühling vorbereitet, wenn die betuchten Gäste eintrudeln.

 

 

 

 

Eine nette Dame läßt mich durch den Hintereingang wieder raus und über die Straße gehts zurück zur Senora da Rocha und zu meiner eigenen Luxusvilla, auch exclusiv mit Meerblick! Zwar kein Pool, aber dafür Weite und Natur.

 

So gemütlich war es früher in meinem Brummeli nicht. Er war zwar auch gemütlich, aber nicht so. Durch die Höhe kann ich immer über alles hinwegschauen, es gibt so ein erhabenes Gefühl. Zuhause, ein wunderbares Zuhause!

 

Und meine Solaranlage funktioniert prächtig. Selbst bei bedecktem Himmel lädt die Batterie wieder auf. Ich bin wirklich autark.