durch braun-beiges Land zu den Steinen des Mannum Waterfall
25.12.
Hinter Murray Bridge gibt es ein paar Stellplätze am Fluß, also peile ich mal diese Richtung an. Nachdem es viele gute Weihnachtswünsche gab, komme ich heute auch erst wieder sehr spät los. Macht nix, es ist ja Weihnachten und ich kann ganz gemütlich durch die Gegend zuckeln.
Und das heißt, das ich mir erstmal ein paar hundert Meter weiter, den Ausguck zu den Seen und dem Durchbruch zum Meer anschaue. Es ist strahlend blauer Himmel, kein einziges Wölkchen zieht vorbei und so bleibt es den ganzen Tag. Der Wind ist angenehm und so wird es nicht zu heiß.
In Point McColm gibt es eine kleine Fähre, die 24 Stunden am Tag in Betrieb ist und die kleine See-Enge überbrückt, kostenlos!
Ich brauche sie nicht, weil ich bei dem Pink Lake vorbeischauen will.
Er schimmert wirklich rosa und das kommt von einer kleinen Alge, die den See vor der Sonne schützt. Es hilft nicht viel, er trocknet trotzdem aus.Die Landschaft wird immer karger, die Bäume weniger. Ein paar Famrhäuser rechts und links und braunes Grasland auf dem Rinder auf der einen Seite und Schafe auf der anderen weiden.
Die alte historische Siedlerstadt Tailemtown ist geschlossen – Weihnachten ist wirklich alles zu. Hier könnte an durch so ein altes historisches Siedlerstädtchen gehen. Die alten Trucks leuchten herüber, so wie sie brav nebeneinander aufgestellt sind.
Ich denke an Jingle Bells und die rostige alte Karre….. Das australische Jingle Bells handelt von dem rostigen Auto, dass durchs Outback zur Familienweihnacht mit Grill,Pool und einem Känguruh fährt. Viele Versionen gibts auf Youtube. Es ist herrlich lustig und hat gar nix mit unserer Art der Weihnacht zu tun. Beides zusammen, unser Innehalten und der Wunsch nach Frieden miteinander und in der Welt und das unbeschwerte Lachen und Rumtollen am Strand und im Pool. Unsere Welt hat so viele Gesichter und zu Weihnachten sieht man manche ganz deutlich.
In Murraay Bridge ist es fast gespenstisch leer und ich rolle weiter Richtung diesem Stellplatz am Fluß. Vorher gibt es kurz vor Mannum einen Wasserfall. In dieser Jahreszeit gibt es kein Wasser mehr, nur ganz unten im Auffangbecken schimmert es noch bläulich. Ganz so weit stapfe ich nicht hinunter, stromere durch die Steine und ein bißchen diese kleinen Pfade entlang.
Der Ausblick vom Parkplatz ist allerdings gigantisch. Und nachdem ich befürchte, daß mein Stellplatz gut gefüllt ist, entscheide ich mich spontan zu bleiben.
Ein kleiner netter Ratsch mit einer jungen Australierin aus Murray Bridge, die sich das Familienweihnachten ein bißchen ablaufen muß. Ihre Oma ist gestorben und sie hatte so eine gute Beziehung zu ihr und kann wohl gerade oberflächliches Geplänkel nicht ab. Es ist schon spannend, wie man sich hier gleich etwas von sich mitteilt.
Ein schöner Sonnenuntergang und dann ist es ganz ruhig auf meinem Platz, auch der Wind schläft ein. Bevor meine Augendeckel zuklappen mache ich noch ein bißchen Tourenplanung für morgen.