Auf wilden Pfaden durch die Wüste gen Timbouktu

P1050082 (2)oder zu sechst im „Cat-Cat“

kreuz und quer durch die Wüste

zu den hohen Sanddünen Irlonde

 
25. Januar

 

Um 8 ist Abfahrt und pünktlich mit Wasser stehen wir da. Hassan und Bachir kommen, wir beladen den Cat-Cat, das Pistenauto, und ich darf vorne sitzen. Ein Logenritt in die Wüste. Es ist noch kühl und wir sind alle gut in unsere Pullis gekuschelt.

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Erst gehts flott auf steinigen Boden dahin, noch gibt es im Sand stehende Palmen. Das Gelände wird steiniger und kahler, vereinzelte Tamarisken haben mit ihrem Wurzelwerk ein kleines Hügelchen Sand um sich herum aufgebaut. In der Ferne sehen wir die schwarzen Berge von Algerien. Das ist die alte Route nach Timbuktu, sagt Hassan.
Wir passierenn eine erste kleine Sandbergekette.

 

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Bachir findet seinen Weg immer um die Sandhügel herum und manchmal gehts auch mit Schwung eine kleine Düne rauf und runter. Es ist spannend.

Wir halten an einem kleinen Marabout und ich erfahre, daß dies „Trauerhäuser“ waren. Hier kamen die Menschen hin, brachten ihre Tränen mit, ließen sie hier, um den Verstorbenen nicht damit zu belasten. Was für ein gutes Ritual.

 

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Bachir fragt mich verschmitzt, ob ich fahren will. Und ich will und so setzte ich mich ans Steuer und jongliere auf einfacher Piste das Auto ein Stück weiter. Ich freu mich wie ein kleines Kind. Durch Handzeichen vergewissere ich mich, das ich die richtige Piste fahre. Juchuuu – ich fahre durch die Wüste – es ist was besonderes!!! Und ich schätze das Vertrauen, was mir entegegen gebracht wird.

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Dann gehts es aber in die richtigen Dünen, rauf und runter, kreuz und quer. Hassan sitzt mittlerweile am Dach und hält nach dem richtigen Weg Ausschau. Der Wind hat immer so kleine harte Pisten zwischen den Sandverwehungen und Tamarisken freigepustet. So manches Mal denke ich, hier kann es doch nicht weitergehen und doch, hinter der Wurzel, eng am Baum vorbei ist ein Durchschlupf oder mit Anlauf geht es auch über die Düne. Auf einer bleiben wir oben hängen, auf eine andere kommen wir nicht ganz rauf und eine andere nicht ganz runter. Wir haben ja das Schaufelchen und unsere Hände und getrocknetes Geäst gibt unserem Pistenauto genügend Grip. Mit vereinten Kräften schieben wir das Auto frei und marschieren ein Stück im Karawanenmarsch über kleine Dünchen, bis der Weg für unser Pistenauto wieder wirklich frei ist.

 

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Und dann stehen wir irgendwann mal vor dieser großen Düne Irlonde (oder so ähnlich). Das Holz für unser Feuerchen haben wir vorher noch einer Tamariske geklaut, knochentrocken und auf dem bruzzelen Hassan und Bachir unser Wüstenmenü.

Und wir marschieren die Düne hinauf. Es ist einfach nur gigantisch, die Farben, die Strukturen, die Weite – die Wüste. Und so hocken wir zusammen auf der Düne, jeder findet auch wieder ein Stück seinen eigenen Weg und die Landschaft und Stille sind einfach nur berauschend.

 

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Eine kleine Karawane kommt vorbei und Bachir holt gleich Wasser zum Hände waschen und dann gibt es Tee für die Nomaden. Die Kamele laufen frei rum.
P1050100 (2)Wir bekommen von ein herrliches Dreigängemenü serviert, mit Tee und Kekse, Salat, Ziegentajine und Hähnchen und Obst.
Und es keimt schon die Idee auf mal eine mehrtägige Wüstenwanderung zu machen. Nicht jetzt, aber irgendwann.
Zum Abschluß gibt es noch Tee und dann gehts quer durch die Dünen wieder zurück.

 

Nochmal Halt an einer alten Kasbah von der nur noch kleine Mauerreste zurückgeblieben sind Ein paar Scherben zeugen vom alten Leben hier. Bachir will uns noch zu einem Nomadenfreund führen, der ist aber schon weiter gezogen.

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So komme ich abends glücklich und zufrieden wieder an. Was für ein Tag.
Es gibt noch Wein mit Hassan, Marek und Jutta, bevor ich müde in mein Bettchen schlupfe.