Auf dem Eyre Highway Richtung Nullarbor

Ceduna und der Beginn von dem großen Weg nach Westen – die Nullarbor Route

22.1.

Guten Morgen,du liebe Welt da draußen und ich im Irgendwo ….was für eine besondere Zeit hier am Rande von Nullarbor. Ab und zu höre ich ein Auto von der Straße und dann nur den Wind der durch die kleine Bäume und Büsche huscht. Die Sonne taucht nach ihrem langen Weg über die andere Seite der Erdkugel bei mir wieder auf . Und mir ist bewußt, was für ein besonderes Leben ich hier draußen führe. Ein paar Vögel rufen im Hintergrund, aber nur wenige. Hinter mir weites Gras-und Buschland, der Beginn von Wüste und weiter Nixlandschaft. Nullarbor, ich komme!

 

Angefangen habe ich gestern in Ceduna, diesem kleinen Museum, dass im wesentlichen eine Ansammlung von alten Dingen von 1850 bis 1970 sind. Alles was irgendwie alt ist, wird hier ausgestellt. Man könnte auch sagen, fast eine große Rumpelkammer. Eine Melodica liegt da, auf der habe ich als Kind auch gespielt und die Anziehpuppen aus Papier haben wir auch gehabt. Die kleinen Schulbänke im Zimmer erinnern an Vorkriegszeiten … ja, das weiße Australien wurde von Europäern besiedelt und deshalb fühlt sich vieles gar nicht so fremd an.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Lange rede ich mit dem Museumswärter. Seine Sichtweise auf die Aborigines ist spannend: sie mußten sich in dem Land nicht sehr viel weiter entwickeln, sie hatten Schutz in Höhlen und kleinen Behausungen, die sie sich bauten, fanden genug Nahrung und Wasser. Sie hatten ein festgefügtes soziales System innerhalb der großen Clans und konnten so gut leben, ohne sich viel weiter entwicklen zu müssen, denn sie lebten ziemlich abgeschottet auf diesem großen Kontinent, bis die Weißen kamen und damit die Veränderung.
Ich finde die Sichtweise deshalb spannend, weil alle alten Zivilisationen ja irgendwann durch irgendwelche „Zufälle“ herausgefordert wurden, sich weiter zu entwicklen und den Gegebenheiten anzupassen, so wie wir das auch in unseren kleinen Leben machen (müssen).

Im Kulturzentrum schaue ich mir die Bilder der Aborigines an. Mit wunderschönen Farben zeigen sie ein Stück ihres alten Lebens.(Die Bilder stammen von Postkarten), die Begegnung an den Wasserlöchern, die Tiere und vieles mehr.

 

 

 

 

Nun aber los Richtung Nullarbor. Auf gehts, auf die lange Straße Richtung Westen.
In Penong, ein kleines Windmühlenmuseum mit der größten von Australien. Ich habe die Windmühlen schon immer gesehen, irgendwo in der Landschaft. Sie pumpen das Wasser aus der Tiefe in die Zisternen, Tränkstellen für die Rinder und Schafe und Wasserstellen für die abseits gelegenen Farmen.

 

 

 

 

Der Abstecher zur Fowlers Bay reizt mich. Hohe weiße Sanddünen am blauen Meer, das nach Seetang muffelt. Es ist Sommer und nicht viel los. Ganz ruhig und verlassen liegen die Gebäude da, eine alte Telegrafenstation und ein altes Hotel, was man kaufen kann. Ich will nix kaufen, sondern rumpel, ja ich bin wieder auf einer Piste, zurück zum Eyre Higway, durch große Salzseen und über weite Nixlandschaft. Wenn es geregnet hat, möchte ich hier nicht fahren, dann ist das eine Schmierseifenpiste. Mitten im Irgendwo eine ausgeschilderte Kreuzung. Das ist sind hier richtige Straßen!!!!

 

 

 

 

Mein Wikicamps verrät mir einen herrlichen Platz unter Bäumen, etwas weiter weg vom Highway. Und da stehe ich nun und habe sogar Internetempfang. Was für ein Luxus.

Ich baue mich am hintersten Eck auf, schau der Sonne beim Untergehen zu und genieße diese Freiheit hier draußen.