Abtauchen zum Ningaloo Reef

oder Eintauchen in eine andere Welt zwischen Fischen und Korallen

21.9.

Bevor ich selber abtauche, schaue ich mir das Ningaloo Riff vom sicheren Schiff aus an. Ein kleines Glasbodenboot bringt uns hinaus zum großen Riff, zu den Korallen und den Fischen.

Pünktlich um 9 stehe ich am Hafen.
Wir sitzen auf Bänken unter uns noch der Sandboden, grünlich gefärbt, durch das Glas. Ein paar kleine Fischleins schwimmen schon im Hafen vorbei. Unser Skipper tuckert langsam, damit es keine Luftblasen gibt und wir klar den Grund sehen können.

 

 

 

 

 

Die ersten Korallen tauchen auf, kleine grüne Fasern mit blauen Punkt. Ich dachte Korallen wären immer rot. Sie sind auch nicht wirklich grün, sondern eher grau. Lebendige Wesen aus zigtausend Einzelwesen, die hier eine feste Kolonie bilden und sich vom Plankton und Sonnenlicht ernähren. Sie versuchen alle ein wenig Sonne zu erwischen. Unser Skipper redet leider ein so breites Aussieenglisch, dass ich mal wieder nur die Hälfte verstehe. Macht nix, ich lass mich einfangen von der Vielfalt der Formen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Und dann huschen sie vorbei die Fischleins. Gelbe und Blaue, Zebrtafische und solche die ausschauen wie Stöcke. Große silberne Futterfische. Sie sollen delikat sein.. Es ist schwierig sie festzuhalten. Sie huschen vorbei und die Spiegelungen zeigen so manches Mal eher das Boot, als das Fischlein.

Trotzdem, es ist spannend und ich weiß nun, was ich selbst beim Schnorcheln sehe.

 

 

 

 

Und ich sehe genau das …die gelben und blauen Fischleins huschen an mir vorbei, ein großer Silberfisch schaut mich an und ein noch Größerer kommt aus seinem Versteck.

Ich habe meine kleine Unterwasseractionkamera dabei und versuche es filmisch festzuhalten, mehr oder weniger glanzvoll.

Es ist so spannend, ich tauche wirklich ab in diese ganz andere Welt da unten. Bin mitten drin und schwimme um Korallen, die ausschauen wie massive Felsen, dann wieder filigran, Kleine dunkelblaue Fischschwärme um mich herum, die Zebrafiesche und die Gelben begleiten mich. Aus irgendeinem Loch schauen mich zwei Fischaugen an und ein Großer schw immt eilig davon. Ab und zu schau ich nach oben, um mich zu orientieren. Hier unten ist es so anders und ich habe den Eindruck, meilenweit entfernt zu sein. Der Strand ist aber gar nicht weit.

Irgendwann mal wird es kühl und ich trete den Rückweg an. Weisser warmer Sand erwartet mich.

 

 

 

 

Es wird später Nachmittag bis ich wieder an meinem Yardie Creek Camp bin.
Vorher wandere ich noch ein wenig zum Sonnenuntergang in die Schlucht hinein. Tief eingeschnittene rote Felswände und das blaue Wasser. Rockwallabies, die mit den schwarzen Füßen schauen neugierig, was ich da mache.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sie sind selten geworden. Sie sehen aus wie Känguruhs, sind aber keine. Ich beobachte sie eine zeitlang , während die Sonne immer röter wird und hinter dem Meer verschwindet.

War das ein intensiver Ningaloo Tag!

 

 

 

 

Abends um 8 brennt eine Kerze und meine Gedanken wandern von den Fischleins, zu den Wallabis und weiter zu Hans, der nun auf seinem allerletzten Weg ist. Es ist nur seine irdische Hülle, die auf dem Weg ist – seine Essenz bleibt, fühlbar, spürbar in uns, die wir ihn alle so gemocht haben. In meiner Himalaya Zeit habe ich vor vielen Jahren mal gesagt: „Suddenly I realize, I have always been here, only changing the form“ Ich war schon immer da, nur die Form ändert sich oder anders ausgedrückt: die Flamme wandert von einer Kerze zur nächsten.)
Das ist unsere Lebensreise.