die „Shepard Church“ am Lake Tekapo
und zum Schlafen an den Lake Pukaki
28.2.
Schon wieder Sonntag – ich weiß gar nicht, wo die Zeit bleibt – jeden Tag erlebe ich irgendwas Neues, tauche ein in diese wunderbaren Farben hier, staune über das heiße Sommerwetter, seh den Wolken zu, die den Mount Cook umschwärmen; hör den Wellen zu, die ans Ufer platschen; atme ganz tief dieses türkisblau der Seen ein; wandere durch karges Schafland und am Rande der Pelenor Fields in den Weiten von Rohan. Loftr, die Abkürzung von Lord of the Rings, läßt grüßen. Oh, war ich schön viel draußen heute.
In der Früh ist nämlich der Wind weg – kurz denke ich darüber nach zu paddeln….der See ist schön anzuschauen, aber zum Paddeln nicht wirklich lauschig. Also Schuhe an und los gehts, über karges Grasland mit ein paar Stachelgewächsen. „Half of Australia looks like this“, erzählt mir ein älteres Päarchen, die aus der australischen Hitze geflüchtet sind. Ich bin schon auf dem Rückweg und erzähle ihnen von den white cliffs. Auf der Doc-Map ist das nämlich nicht verzeichnet. Mein toller kleiner Reiseführer hat mir davon erzählt.
Und tatsächlich richtige weiße Kreidefelsen säumen für eine kurze Zeit das Ufer. Ich finde eine Möglichkeit hinunter zu klettern und wandere am Ufer entlang und bestaune und begucke diese Felsen. Und auch die Ausblicke weit über den See hinüber zu den Bergen sind fantastisch. Es ist schon eine ganz besondere Landschaft hier, fast ein bißchen Wüstenähnlich und das Blau dieser Seen wirkt in dieser braunen Kulisse besonders intensiv.
Ich finde einen Brotzeitplatz mit Ausblick, schau nochmal zur „Shepard Church“ hin. Sie ist offen und diesmal sehe ich, das sie anstelle eines Altarbildes, ein dreiteiliges großes Fenster hat, vor dem e, mit Ausblick zum See und den Bergen.Davor das einfache Holzkreuz. Innen darf man nicht fotografieren, ich versuche von außen, ein wenig von dem einzufangen und ich denk an dich Mo, dir würde das garantiert sehr,sehr gut gefallen!
Das letzte Foto zeigt so ungefähr den Blick, den man hat, wenn man ganz vorne in der Kirche steht.
Dann gehts hinüber zum Lake Pukaki, wo ich einen Übernachtungsplatz für mich weiß. Er schimmert genauso helltürkis, wie Tekapo.
Und Mount Cook wird gerade von den Wolkengeisterchen umschwärmt.Doch es ist noch zu früh anzukommen.
Von Twizel, ein paar Kilometer weiter, führt eine kleine Straße zum Lake Ohau – ein windiger, sehr windiger See, aber dort treffe ich ein Päarchen wieder, die meine Sandlandung in Tototaruni mitgekriegt hatten. Wir lachen und erzählen uns, was wir gemacht haben. Neuseeland ist klein, sagen sie, sind aber genauso erstaunt wie ich. Ein netter kleiner Ratsch am Ende der Straße.
Leider sagt mir die Karte am Parkplatz nicht, wo denn jetzt genau diese Pelenor Fields von Rohans Weiten sind. Ich wandere eine dreiviertel Stunde hinauf, an den Wetfields vorbei, durch einen grünen, angepflanzten Fichtenwald, kann aber keinen genauen Platz ausmachen.
Vielleicht ist es einfach diese Weite hier mit den Bergen im Hintergrund. Beeindruckend ist es sowieso und Hobbitse und Elfen, und Gandalfs und Zwerge feiern wahrscheinlich im Hobbitland eine große Party, drum höre ich nichts. Kein Hufgetrappel, keine urschrei-brüllende Orks, keine wispernde Elfen, kein Gemurmel der Zwerge und kein Raunen der Baumbarts. Nur der Wind rauscht ein bißchen übers Land.
Alles gut, ich kehre um und fahre schnurstracks zu „meinem Platz“, genieße die Sone bei einem Glas Vino, mach mir ein kleines Abendfresschen und dann gehts an den Computer.
GPS:S 44° 08′ 05“ E 170° 12′ 42“