Auf direktem Weg nach Agadir bis Qualida

oder von einem schönen Platz zum Nächsten

25.-26.11

Rauschendes Meer vor mir, eine Lagune hinter mir und leichtes Rot, das über die Wellen wabert. Morgensonne, die gleich hinten über die Berge krabbelt. Ich stehe zwar nicht an meinem alten Platz, der ist doppelt belegt, zumindest im vorderen Teil. Und sie haben sich so hingestellt, das keiner mehr durchkommt. Also die Piste weiter schnurren bis zur kleinen alten Moschee der Fischer. Es ist sehr windig, wo bleiben? Am Rande dieser Moschee? Ob der Wächter wohl kommt? Ich vermute nicht, aber vom Ort Qualida hinter der Lagune bin ich weit sichtbar. Vielleicht finde ich noch einen relativ geschützten Platz.

 

 

 

Und ich finde ihn. Eine kleine Ecke neben dem Schilfzaun. Abends dann wird der Wind viel weniger. Die Polizei will den Paß sehen und wünscht mir eine gute Nacht mit Wellengeblubber.

 

 

 

Die Nacht vorher stand ich hinter Rabat in dem kleinen Wäldchen hoch oben mit Blick aufs Meer. Die Lichter der Siedlung rechts schräg vor mir leuchten, trotzdem schön. Brummeli rumpelt über Stock und Stein. Mal wieder ist Astrozeit und wir versuchen die Konstellationen noch ein bißchen mehr zu verstehen, aber vor allem in den Erzählungen zu erkennen. Wovon redet jemand, wenn er eine Geschichte erzählt. Es ist wie ein tiefer Brunnen, in dem man hinabsteigt, um Leben zu verstehen oder sich selbst zu verstehen.

 

 

 

Ja, schnurstracks nach Agadir von Platz zu Platz, so die Devise. Ursprünglich wollte ich anders fahren und vor allem nicht so schnell durchrauschen. Aber wie es so ist, ist halt was anderes dran. Wer weiß wozu es gut ist. Hinter Agadir fängt für mich sowieso der schönste Teil an. Anti-Atlas und Wüste, Piste und Abseitsdörfer. Also gelten diese drei oder vier Tage noch der Anfahrt. Könnte ja auch Autobahn fahren, aber dazu kann ich mich nun wirklich nicht durchringen.

 

 

 

Wunderbare Morgensonne, die jetzt meinen Rücken wärmt und blauer, blauer Himmel. Marokko-Wetter!!!!