Lagune Pitillas und Eremitage Santo Domingo

oder ankommen in Spanien und weite kahle „Wüstengegend“ vor den Bardenas

 

10.-11.10.

Guten Morgen da Draußen, du fast noch finstere Nacht, obwohl es schon sieben ist und da ist bekanntlicherweise die Welt noch in Ordnung – morgens um sieben. Was habe ich da mal wieder für einen herrlichen Platz mitten im Nirgendwo zwischen verblassenem Gras, kleinen Felsbrocken und frisch gepflügten Feldern. Weit vorne die Lagune, die blau zu mir herschimmert.

 

 

 

Brummeli kennt ja so seine Plätzchen. Nach einer etwas längeren Fahrt kehre ich mit einem großen Schwung hier ein. Heute ist er ganz trocken dieser Feldweg. Die aufgestapelten Heuballen, die aus der Ferne fast wie eine Kashba ausschauen, weisen mir den Weg an ihnen vorbei. Letztes Mal war es nass und ich hatte Sorge im Lehm stecken zu bleiben. Ich bin wieder da,- angekommen in Spanien auf dem üblichen Weg über Saint Pied-de-Port. Pilgerstöcke und Cappucinos in den Cafes, Heiligenbildchen und Wanderuntensilien entlang der Straße. Noch ist Pilgerzeit und so mancher Rucksack wandert mit großen Schritten seinem Ziel entgegen.

 

 

 

Oben am höchsten Punkt vor Roncalles eine kleine Pause am Kircherl, bevor es wieder hinunter in die Ebne geht. Vor der Bardenas biege ich bei Pitillas auf staubige Piste ab. Vorbei an Lagune und der Eremitage ganz weit nach hinten. Wie gut, denn bei der Eremitage hat sich ein französisches Expeditionmobil aufgebaut. Vater, Mutter, Kind, Onkel und Tante. Eine kleine Sippschaft auf Tour durch Europa.  Spanien, Portugal, Marokko und dann Monte-Negro und der Osten, erzählen sie. Zwei Dachzelte auf dem sowieso schon so hohen Mobil fürs Jungvolk. Bin ich froh um meinen handisches Brummeli.

 

 

 

Eine Radltour steht an. Endlich mal die Lagune erforschen und einmal hinauf zur Eremitage wandern. Große Schotterpisten werden schmäler und versanden im ehemaligem See. Auf einem unsichtbaren Trampelpfad  weiter durch Kräuter und Heidebuschen. Ein kurzer Ratsch mit den Franzosen. Wie gut, dass ich meinen Abseitsplatz kenne. Oben auf dem Hügel der Eremitage ein herrlicher Weitblick.

 

 

 

Die Lagune selbst ist umzäunt und man kommt nur an bestimmten Stellen näher dran,- Vogelreservoir. Beim Vogelzug wird es hier ziemlich schnattern. Heute sehe ich nur ein paar Schwäne und weiter hinten eventuell einen Storch. Alle Wege werden auspobiert aber letztlich muß ich doch ein Stück Straße strampeln, um den See zu umrunden.

 

 

 

Eine gute Schotterpiste führt mich dann wieder zurück. Heissse Sonne, ein paar freche Fliegen und dieser herrliche Weitblick. Zufrieden räkel ich mich im Stühlchen, bevor ich dann die Gemütlichkeit des Abends einläute.