oder ein Wasserfall, eine Höhle und große Weite…
19.8.
Ein kühler Bergmorgen auf den Almhöhen hoch über Remeti. Das Gras schimmert goldgelb und die vielen Berggipfel umgeben mich. Brummeli steht einfach mittendrin, mitten im Schafland. Tief unten der See. Die Sonne ist längst aufgegangen und blinzelt zum Fenster herein. Der Wind schläft. Logenplatz im Apuseni und ich laß mir mal wieder viel Zeit. Natur pur, das will richtig ausgekostet sein. Also gibts noch einen zweiten Kaffee…!
Meine Gedanken schweifen von hier nach da, von schnöder Weltpolitik hin zu aufbauenden philosophischen Gedanken.Wenn die Welt da draußen so spinnt und die Europäer lieber Krieg als Frieden wollen, dann ist es für mich gut, einen Schritt hinaus aus dem Chaos zu treten und die Dinge von oben zu betrachten. Nicht dass ich dann eine Lösung hätte oder alles Friede Freude Eierkuchen wäre, – nein das nicht. Es hilft, nicht im Strudel des Geschehens unterzugehen, Ängsten nachzuhängen über etwas das noch nicht eingetreten ist.
Unser derzeitiges Informationschaos schürt überall nur Ängste. Global gesehen leben wir doch in einer Zeit, die von Desinformation, Manipulation und Propaganda gezeichnet ist. Eine Zeit in der es schwierig ist, Wahres zu erkennen. Wie ein mächtiger Sturm, der durch unsere Überzeugungen, Sicherheiten und lieb gewordenen Gewohnheiten wütet. Alles wird durcheinander gewirbelt. Und am Ende, das glaube ich, wird sich Wahrheit durchsetzen.
Aber wir sind noch nicht am Ende. Und so nehme ich sehr bewußt dieses friedliche einfache und natürliche Dasein hoch oben auf dieser Almwiese wahr.
Natur lebt im Jetzt und im Hier!
Und was war das so gestern:
Über kleine Sträßchen rolle ich über Beiusele und Budureasa hinauf zum Wasserfall Iadolina. Gleich neben der engen Straße kann man ihn bewundern und weiter vorne parken. Es wird gepicknickt und ich klettere noch ein wenig weiter hinunter. Es rauscht und gurgelt. Gebührend bestaunt und fotografiert rolle ich durch das enge Tal weiter, vorbei an Feriensiedlungen und alten Häusern. Ein paar Menschleins sind unterwegs, aber nicht viele. Grüne Wälder ringsum. Am See Leslu wird ein Damm gebaut und dahinter geht es über eine Forststraße hinauf zu einer kleinen gleichnamigen Höhle.
Brummeli parkt vor der Schranke und weiter oben gibt es nur noch einen ahnbaren Trampelpfad dem Bach entlang hinauf. Grün bemooste Baumstämme und ein paar glitschige Steine. Man kann nicht tief in die Höhle hinein. Sie ist mit einem Holzzaun verriegelt und verrammelt und wie tief der „See“ ist, weiß ich nicht. Wann lerne ich endlich immer eine Taschenlampe dabei zu haben. Ich kraxel ein wenig umeinander, blicke in diese tiefe Dunkelheit und lausche diesem leisen Gluckern. Spannend so ohne Geschnatter.
Vorsichtig gehts wieder zurück und dann hinter Remeti hier hinauf. Was für eine tolle Weitsicht. Der Wind wird immer stiller und ich stelle mich mitten hinein in dieses Apuseni-Paradies. Die untergehende Sonne taucht das ganze in malerische Farben. Ein klarer Sternenhimmel über mir und eine helle Sichel in diesem unendlichen Firmament.