Von der Wildnis ins Menschengewusel nach Nessebar

oder Kap Emona und die Altstadt im bunten Touri-Trubel

15.9.

Guten Morgen du schöne Wasserwelt da draußen, du Schafland auf hohen Klippen über sanften Schwarzen Meer. Ist das schön hier, weit ab von Menschen- und Tourilärm.

Brummeli hat seinen Privatplatz auf der Klippe und ich erforsche schon mal Wege hinunter. Ein kleiner Trampelpfad lockt für morgen und dieses Morgen ist heute.

 

 

 

 

 

Was war denn gestern? Viel! Wie sortiere ich die Bilder, wähle aus und finde das Wichtige in den Worten. Navi schickt mich auf eine Rumpelpiste zum Cap Emona. Ein einsamer Wolf auf hoher Klippe erwartet mich. In der Ferne der Leuchtturm. Ich habe mir für heute zuviel vorgenommen, will mich doch auch mal von der kulturellen Seite zeigen will und einen Platz finden muß ich dann auch noch.

 

 

 

 

Also erspare ich mir die Rumpelpiste rauf und runter, kehr um und ein nach Nessebar. Eine Altstadt auf einer kleinen Halbinsel, fest in Touri-Hand. Zwischen altem Gemäuer und Kirchen lockt ein Tourigeschäft nach dem anderen. Die Auswahl ist gleich, Schmuck, Klamotten, Spitzen, Tingel-Tangel und es riecht nach frisch gegrilltem Fisch. Menschen schlendern umeinander und Wirte freuen sich auf Einkehrer. Der Flair der Altstadt ist hochtouristisch. Die alten Häuser verschwinden fast hinter bunten Tüchern und dem Ruf nach „Kauf-mich, kauf-mich“, die Kirchen eingebettet in schnöden Mamon. Wer Lust auf Shopping hat, ist hier gut aufgehoben und findet sicherlich auch ein Gaumenschmankerl.

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach zwei Stunden bin ich wieder zurück mit einer neuen Armbanduhr, die meiner alten gleicht, nur ist sie jetzt silberfarbig und nicht schwarz. Die meinige hatte ich bei den alten Bäumen verloren. Die Zeit war dort fast stehen geblieben oder unwichtig geworden.

 

 

 

 

 

 

 

 

Mein angepeilter Platz ist nichts. Direkt neben einer Straße, ungeschützt und ungeborgen stehen schon einige Camper und viele PKWs dort. Sie freuen sich am Sandstrand. Da tingel ich doch lieber weiter und finde diesen Platz hier hoch oben auf den Klippen im Grasland. Weiter vorne ist ein gut besuchter Sandstrand. Hier hinten noch zwei PKW s die vorbeikommen, Menschen die von den Klippen zurück in ihr Dorf laufen und ich hier am Rande mit Weitblick.

 

Ein guter Platz den Tag ausklingen zu lassen und mir Gedanken über das Morgen und Übermorgen zu machen. Soll ich den Winter in Griechenland verbringen und einfach jetzt erstmal nicht zurückfahren? Die Idee der Kanarischen Inseln mit ihrem so schönen warmen Klima lockt mich und ganz gerne würde ich noch meine Reifen wechseln, denn das Profil wird weniger und weniger.

So surfe ich ein bißerl im Internet rum, spiele mit der oder der Idee und warte noch ein bißerl ab, bis ich besser die Gesamtsituation einschätzen kann. Es ist ja nicht mehr nur die Reise sondern die gesamte Weltsituation, die beachtet sein will.