oder über Waikari und Motunau Beach zur Gore Bay
30.Dezember
nun sind es genau 7 Jahre seitdem mein Latzki sich von dieser Welt verabschiedet hat.
„Listen to your inner nana“, sagen sie hier und mein Latzki hat immer von „seiner Jenny“ geredet, dieser kleinen sensiblen Stimme, die jeder von uns in sich trägt, und die uns warnt oder ermutigt.“ Horch in dich hinein und tu was du willst“, so höre ich ihn in mir sagen und „hab nicht zuviel Schiss……!“
Wo er wohl sein mag – wenn es Wiedergeburt gibt, so wünsche ich ihm, daß er hier gute neue Eltern gefunden hat. Immer wieder denke ich, dieses Land würde ihm so gefallen. Selbstverständlich am Meer sein und dann wieder in den Bergen, schwimmen, Boot-fahren, mit Autos durch die wilde Walachei fahren oder mit Quads, in kleinen schnuckeligen Häusern wohnen, viel Platz und Freiheit haben und dazu ein tolles Womo. Ja das waren die Dinge, die er geliebt hat und vielleicht jetzt hier irgendwo wieder lebt. Warum nicht? Frei sein und verückte Dinge machen, das hat ihm getaugt und dieses Land bietet dazu viele, viele Möglichkeiten. Er, ein kleiner frecher Kiwi – ja, warum nicht.
Und ein bisserl verrückt sein, taugt mir ja auch, ein bisserl????
Am Ende meines Tages finde ich einen kleinen Campingplatz in Gore Bay und in der hintersten Ecke ist grad noch ein Platz für mich frei. Der Campingmeister, ein kleiner rundlicher Kiwi strahlt mich an und heißt mich willkommen. „Es sind viele Deutsche unterwegs“, sagt er, und Kiwis und Deutsche passen gut zusammen und schenkt mir eine Kaurimuschelschale. Türkisblau, wie das Meer so glitzert sie innen. „Ich bin so froh, daß ich in diesem Land geboren bin, wahrscheinlich habe ich im letzten Leben Gutes getan, dass ich hier leben kann.“ Ich staune über sein Reden, dachte ich doch grad vorher an meinen Latzki. Er begleitet mich noch zur Treppe zum Strand und dann wandere ich so einen knappen Kilometer wieder zurück zu meinem Womo.
Ich habe schließlich heute schon eine lange Wanderung gemacht.
Mein Weg führt mich über die S 7 bis nach Waikari. Oben in den Bergen haben die Maoris Höhlenzeichnungen hinterlassen. Ich schnüre meine Wanderschuhe und bin bald mit mir und ein paar Kühen alleine auf der Welt im Outback. Braunbeige Grasberge, dazwischen Felsen und eine kleine Palme frech oben drauf!
Die Felszeichnungen erzählen von dem Leben der Maoris, vom Kampf und vom Jagen und vom Wal.
Diese Berge liegen sehr windgeschützt und ich stelle mir vor, wie sie hier Unterschlupf gefunden haben. Sicher vor Sturm und Hagel, konnten sie ihre Stammeszeremonien durchführen und ihre Götter anrufen, vielleicht!
Meine Brotzeit mache ich etwas oberhalb und lass mir den Wind durch die Haare sausen. Die Sonne brennt nämlich heiß herunter!
Ein kleiner Schlenker über Scargill bringt mich wieder zur Küste zurück.
Zuerst schaue ich in Motunau Beach vorbeil Eine imposante Schlucht, bevor sich die Felsen zum Meer hin öffnen.
Direkt am Meer stehen kann man nicht und so fahre ich weiter bis Gore Bay.
Gabriela
Safar