Zwischen Vale und Aljezur

oder rumdümpeln in zwei Welten…

 

26.10.-4.1.

Blauer Himmel, ein bißchen Wind, Euka-Geflüster und Meeresrauschen. Da stehe ich wieder und immer wieder an meinem so herrlichen Platz nahe Aljezur. Unspektakulär,- oder? Für mich ein so besonderer Platz, an dem ich tief eintauche, hinschaue, träume und nachschaue was da so alles um mich herum und in mir passiert. Vieles will durchdacht, nachgefühlt und sortiert werden. Altes taucht auf und gerät wieder in den Hintergrund. Das ist so wenn man nahe an Familygeschichten ist.

 

 

 

Ich pendele zwischen Vale in den Hügeln, da wo ich vor zwei Jahren beim Brand geholfen habe und hier. Das Land ist mittlerweile wieder richtig grün geworden. Die schwarze Verwüstung dem grünen Flor auf dem Boden gewichen und neues Grün wächst auf dunklen Korkeichen. Viel Weite ist entstanden, denn nur die Korkeichen haben überlebt. Ich darf auf einem wunderschönen Platz stehen auf dem einst ein Tinyhaus stand von dem nur noch ein verkohltes Stück Holz geblieben ist. Vor mir Weite und hinten das Meer. Allerdings ziemlich windig wenn der Nordwestwind fegt. Brummeli steht gut.

 

 

 

Und trotzdem zieht es mich immer wieder hierher. Ein Traum mir dort ein kleines Brummelinest zu bauen wird brüchiger. Vielleicht bin ich doch zu nah an dem „normalen“ Valeleben. Unterschiede in unseren so verschiedenen Bedürfnissen werden sichtbar. Ein tiefes Gefühl in mir, es passt nicht. Für eine Weile kann ich da sein, unterstützen und helfen, da wo es notwendig ist. Aber dann werde ich weiterziehen. Ein Nomade braucht kein festes Domizil. Und das Sicherheitsdenken, was wäre wenn,  kann ich doch getrost an die Seite legen.

Wenn die Zeit für das Wenn gekommen ist, werde ich wissen, was zu tun ist.

Danke, das ich das so ausprobieren konnte und kann. Jetzt geht es darum mich noch einfach mehr der Ungesicherheit des Lebens anzuvertrauen, dem Fluß in meinem Unterwegssein Und so sitze ich heute morgen hier und meine Energie wandert schon langsam Richtung Marokko. Ich verrmute das ich so am 18.November hinüber fahre. Bis zum 15. bin ich hier noch beschäftigt mit dem Wandern zwischen zwei Welten, der Vale und der Meinigen.

 

 

 

Und was habe ich getan? Ich bin mit dem Radl hier über die Pisten gerollt, zu Fuß weiter durch Sand und bevor es sehr steil hinunter ging wieder zurück. Hab noch nach potentiellen Plätzen geschaut. Wenn die Piste nicht so zugewachsen wäre! Wir waren am Strand von Armoreia. Ich bin in Lagos am großen Meia Praia, diesem Sandstrand auf dem Bohlenweg entlang gerollt. Das ist aber für Radlfahrer verboten, meckert ein älterer Herr. Ich fahre langsam, mache Platz für die Fußgänger und fahre trotzdem weiter. Am Ende ist nur Sand. Ein bißerl am Meer entlang und zum Abschluß ein Eis am Lagos-Hafen.  Zurück in die Stille hierher.

 

 

 

Nicht viel Neues für den Blog, aber sozusagen ein kleiner Zwischenbericht. Portugals Küste ist nicht Womofreundlich. Anders an den Seen. Ich kenne mich so gut hier aus und trotzdem,- ich bin noch nicht bereit mich zu setteln, anzusiedeln. Es paßt nicht. So klar und deutlich habe ich es bis hierher noch nicht gedacht und vor allem gefühlt.

Die Verführung war da, – aber eben eine Verführung.