oder über eine kleine Schotterpiste in den Nationalpark zu den Wasserfällen
26.8.
Und noch ein Nationalpark im Norden – der Litchfield mit seinen Wasserfällen will meine Aufmerksamkeit haben.
Also verlasse ich meinen schönen Meerplatz – ich werde noch einige Zeit am Meer verbringen – und rolle gen Südwesten. Litchfield und Kakadu sind Geschwister und streiten sich so manches Mal, wer der bessere ist. Litchfield ist kleiner und seine Wasserfälle einfacher zu erreichen. Auf roter Piste gehts schnurstracks in die mir schon bekannte grüne Gestrüpp-Busch und Baum Natur mit seinen Termitenwohnungen, die fast baumhoch mitten drin stehen.
Erster Halt ist Bamboo Creek Tin Mine.
Hier wurde in der frühen Zeit Zinn abgebaut, mühselig von Stein und Erde getrennt. Die Mine lief dann aber irgendwann voll Wasser. Sie war nicht wirklich rentabel und so ließ man sie verkommen. Die Reste darf man heute als „Historic Site“ bewundern.
The Cascades ist mein nächster Halt. Eine Wanderung führt über das Land hin zu den oberen kleinen Seen. Es ist heiß, sicherlich um die 33 Grad und schön.Langsam wandere ich den Weg hinauf und genieße jeden Baumschatten.
In einigen Felslöchern steht das Wasser und leuchtet braun,grün, blau gelb, je nachdem wie die Sonne drauf scheint. Am unteren „Pool“, den ich mir richtig als kleinen runden See vorstelle, will ich schwimmen. Ich schlendere ein bißchen an den Felsplatten entlang und seh ein Päarchen, dass den Weg am Wasserfall hinauf kommt. Ich brauche also diesen heißen Weg übers Land nicht mehr zurückgehen.
Der Pfad hinunter ist allerdings wieder Kraxelei. Eng an der Schlucht, durch die Schlucht, über Felsplatten, mitten durch den Wasserfall, der hier nur ein kleineres Rinnsal ist und weiter über Wurzeln, kleine Brücken Matsch und Sand. Dafür ist der Weg aber kürzer und viel im Schatten.
Ja, wo kann man denn hier schwimmen. Ich sehe nirgends eine gute Einstiegsstelle. Die Schlucht ist tief und reinrutschen kann man ins Wasser, aber wie komme ich dann wieder raus? Ich schaue bei diversen Stellen, finde aber nix passendes und ich bin doch so verschwitzt.
Na gut, dann gehts weiter zum Wangi Fall, der ganz Berühmte von Litchfileld. Und tatsächlich hier ist das kreisrunde Becken und es gibt ein kleines Bushcamp. Ich quartier mich ein, es ist schon später Nachmittag und wandere hinunter. Ist das Wasser schön. Ich schwimme direkt zu dem Wasserfall, der malerisch den Berg hinunter rauscht. Es sind nur noch ein paar Menschleins da und später kurz voer Sonnenuntergang bin ich alleine an diesem Tourimagnet. Die Felsen leuchten tief braunrot und in diesem klaren Wasser, spiegeln sich die Landschaft – blauer Himmel, braune Berge, grüne Gewächse, schimmernder Wasserfall. Lange hocke ich auf der „Aussichtsbank“ und schau den Felsen beim Dunkler werden zu.
Ich habe heute Glück gehabt und meinen Fotoapperat wieder gefunden, den ich irgendwo an einer potentiellen Schwimmstelle vergessen hatte. Da war ich nicht aufmerksam genug. Ich mache ein bißchen Manöverkritik, denn gestern bin ich mal in einer Sandkuhle gelandet. Ich konnte mich wieder freischaufeln und mit Untersetzung, geraden Rädern rückwärts wieder rausfahren. Ich hatte den Weg nicht sorgsam genug angeschaut und den losen Sand an der Seite nicht wahrgenommen.
Wieder was dazu gelernt. Mein Fotoapperat werde ich mit einem langen Band am Rucksack sichern und Sandpisten sehr genau anschauen und nicht einfach reinfahren!
Zurück hocke ich noch lange draußen und krabbel dann ziemlich müde in mein Bettchen und freu mich riesig, daß ich meinen Fotoapperat wieder habe.
Marese
Safar