Sauwetter in der Bretagne

oder quer über’s Land Richtung Plomeur und weiter nach La Roche-Bernard

3.-4.10.

Wenn Regenstürme über mich hinwegziehen, Wasser auf dem Womodach vor sich hinplätschert und Regentropfen die Fenster herunterrinnen, – ja dann ist Sauwetter. Hoffentlich komme ich da wieder weg, wo ich stehe – nämlich etwas verwegen auf einer nassen schiefen Wiese, aber mit Blick auf Wasser und nicht eingequetscht zwischen andere. Diese Gedankenfetzen sind mir sehr vertraut. Komme ich da wieder raus? Ich bin immer wieder rausgekommen. Noch fegt der Wind umeinander, aber die Tropfen werden weniger. Und Brummeli schaut mich mit seinen großen Augen an und meint, was du immer denkst. Natürlich komme ich da raus, ohne auch nur ein bißerl zu rutschen.

 

 

 

 

Nachher, so sagt Wetterfrosch, schaut mal die Sonne kurz vorbei. Und im Süden – in Spanien ist herrlichstes Sommerwetter. Was lunger ich hier noch am Atlantik rum? Ja, es gibt sicherlich schöne Plätze, aber bei doofem Wetter und vor allem bei der doch schwierigeren Platzsuche wird es Zeit gen Spanien zu düsen. Meine angedachten Radltouren sind bei diesem Wind und Wetter auch nicht das Tollste und bei eiskaltem Wind die Küste entlang zu wandern…!

 

 

 

 

Hinter La Roche-Bernard gibt es einen guten Platz an einer Flußbiegung. Das verhangene Grau lädt nicht wirklich zum Fotografieren ein. Und so schnurre ich über Carrefour weiter an den Fluß. Ein Transporter mit einer netten Frau steht schon da. Ich komme aber an ihr vorbei und baue mich mit Blick auf Wasser und Segelhafen auf. Die Wolken verziehen sich und blauer Himmel kommt zum Vorschein allerdings gepaart mit kaltem böigem Wind. Lädt mich nicht wirklich zu einem größeren Sparziergang ein und so fröne ich der Faulenzerei.

 

Vertreibe ein paar Fliegen und lausche Erzählungen über Seelchen und Quanten, über Bewußtsein und Frequenzen, über Rhythmen und Resonanzen. Spannend was sich da so alles auftut und mit was ich in Resonanz gehe. Diese Quantenwelt öffnet nochmal ganz andere Blickwinkel auf das Leben. Das was so fest erscheint wird wabernd. Das was so eindeutig erscheint zeigt seine Vielfältigkeit von Möglichkeiten und das was sich als begrenzter Raum darstellt, öffnet sich in eine Weite, die fast schwindelig macht. Auf welchem Terrain bin ich denn da unterwegs? Nicht nur schwammiges Moor, in dem ich versinken könnte, sondern auch böige Weite, die mich irgendwo hin trägt. Und wer ist das, der das alles wahrnimmt?

Genug für heute. Ich brauche wieder richtige Sommerwärme! Brummeli schnurr gen Süden!