Pentecost River Crossing

oder weiter auf der Gibb durch den Pentecost River und wilder Natur bis zum Durack-River-Crossing

 

1.9.

Mit Ohropax kann man auch auf einem Generatoren-Schlafplatz schlafen und ich staune, wie gut das ging. Die Kids waren irgendwann mal weg, die Pizzaparty zu Ende und ich eingekuschelt in mein Bettchen und Knie mit Voltaren bearbeitet.
In der Früh möchte ich wenigstens noch zu den Zebedee-Springs, die Hot Springs von El Questro. Gut erreichbar ohne tiefe „Crossings“ und ohne lange Felsenkrabbelei. In einem Palmenwald plätschert das Flüßchen über viele kleine Pools hinunter. Die oberen sind schon fest in Aussiehand, aber unten ist noch keiner.

 

 

 

 

Das warme Wasser tut meinem Knie total gut und vielleicht werde ich jetzt doch noch ein Thermalwasserbadgeher. Es ist schon erstaunlich, bei uns wären solche Flußbecken total matschig und veralgt. Hier ist es einfach klares, grün türliosblaiu schimmerndes Wasser. In meinem Becken ist sogar Sandgrund zwischen Felsbrocken und Palmwurzeln. Zum wirklichen Schwimmen ist es zu klein, aber ich wate durch dieses warme Erdwasser. Weiter oben ist es heißer. Es sprudelt da irgendwo aus einem tiefen Erdloch hinauf.

 

 

 

 

 

 

 

Zurück geht es dann auf die „richtige“ Gibb River Road Piste weiter zum Pentecost-River-Crossing. Es ist vergleichsweise wenig Wasser im Fluß und die Durchquerung einfach. Erster Gang rein und dann langsam über die Felsen geholpert. Ist das spannend. Das Wasser rauscht links und rechts an mir vorbei und Brummeli holpert mitten durch.
So wie ich vorher jemanden beobachte, wie er durchfährt, so werde ich von anderen beobachtet, bevor sie durchfahren. Oft wird bei Crossings gesagt, man soll sie vorher durchwaten, um zu wissen, wo die bester Fahrspur ist.

 

 

 

 

Pentecost River ist da anders. Salties lauern auf Frischfleisch. Ich sehe keins, aber man wird eindringlich gewarnt durchs Wasser zu waten. Auf der anderen Seite rede ich noch mit einem Paar, dass 6 Monate auf einer Cattle Station verbracht hat. Nun müssen sie zurück nach Brisbane und jeder Umweg ist ihnen nur recht. Vom tiefen Outback zurück in die Stadt…..!

 

 

 

 

 

Mein nächster Halt ist ein Lookout mit Internetempfang! Tatsächlich, ich kann noch einmal meinen Blog hochladen und treffe deutsche Motoradfaher, Leo und Peter, die 6 Monate durch Aussiland düsen. Sie fahren weiter bis zur Ellenbrae Station, einem kleinen Camp. Ich, mit meiner kleinen rollenden Villa, bin da unabhängiger. Bin ich froh, um alle meine Zutaten im Brummeli, die ein Bushcamping so komfortabel machen.

 

 

 

 

Und dieses finde ich kurz vor dem Durack-River-Crossing.

Im warmen Wasser von den Hotsprings hatte ich noch Wäsche eingeweicht, die durch die Rülttelei mehr oder weniger sauber wird. Ich opfere noch ein paar Liter Wasser zum Spülen und dann baumelt sie auf der Leine. Ein Aussiepäarchen hat sich unten am Fluß durch den Sand gewühlt. Und mit einem lauten Juchzer ist er im Wasser und ganz erstaunt, dass da oben noch jemand ist.

 

 

 

 

 

Ich mach zwar kein Feuerchen am Abend ( es ist zu trocken), sondern lasse nur meine große Mückenkerze brennen. Es ist so ein ruhiger Abend. Ich sitze lange draußen, der letzte Roadrain ist längst vorbei und ich lausche in die Nacht, die ja schon um 6 Uhr abends beginnt. Es ist einer dieser ganz besonderen Plätze.
Mit einem Glas Vino in der Hand, die flackernde Kerze vor mir auf dem Felsen sitze ich auf meinem Stühlchen, häng meinen Gedanken nach…. Outbackleben pur! Ist das schön!!!