Wolkenfetzen,
türkisblaue Tasman-Sea
und weiter bis zur Cable-bay
2.2.
Bye,bye Croco ….bye, bye Elaine-Bucht, es war wunderschön hier. Danke!
Auf Gravel geht es 22km die Landzunge hinaus bis zum French Pass. Dort ist die Welt zu Ende, oder zumindest fast zu Ende. Schon letztes Jahr hat mir diese Straße so gut gefallen – vor mir Wolken, Wolkenfetzen, die von Westen nach Osten flitzen und Nebel … hmmm, kurzes Zögern, aber Brummeli rollt weiter – wie gut.
Es ist ein traumhaftes Licht und nach ein paar Kilometern lichtet sich der Nebel und ich darf wieder diese wunderbare Insel- Fjord-Landschaft bestaunen.
Es ist einfach gigantisch. Da unten liegt die Bucht, bis zu der ich gestern gepaddelt bin, die große Fitzray -Bay mit Sheep Point und Camel Point.
Braunes Schafland, türkisblaue Tasman See, ein paar verwehte Pinien, ein paar Rinder und Schafe. Ich komme nur langsam vorwärts, weil ich so viel fotografieren muß, auch die gefürchtete Meerenge von D’Urville Island und dem Festland.
Strömungen, Unterströmungen, Kliffs und die Gezeiten haben hier ihr ganz eigenes Spiel und ändern sich ständig. Als Seefahrer muß man sehr genau Bescheid wissen. Unten am Lookout steht dies alles auf einer Tafel beschrieben.
Als Tagesziel habe ich die Cable Bay angedacht, nichts ahnend, daß ich da natürlich auch letztes Jahr war und diesen ganzen Berg hinauf gekraxelt bin. Heute ist es mir zu heiß dafür und ich gehe nur ein Stück. Lieber erforsche ich noch eine Nebenstraße und werde mit einem kleinen Platz fündig.
Nur wenn Flut ist, glitzert hier das Meer schön blau, ansonsten ist es Kies und Sumpf, ein Eldorado für die Krabbenfischer, die Vögel mit dem langen roten Schnabel. Unterwegs gibts vom Bauern noch frische Gurken Der Bauer selbst ist nicht da, aber sein Auto mit dem Gemüse und bezahlt wird in einer Kasse.
Tomaten sind leider alle. So gibts heute Reis mit Gurke, weil meine Kombüse ziemlich leer ist und ich an keinem Geschäft vorbeigekommen bin.
Auf „meinem Platz“ treffe ich noch eine Frau mit Pferd, Kind, zwei Hunden und Auto. Ich frage sie erstmal, ob es ok ist, daß ich hier bleibe. Und dann reden wir über Pferde, ihre Tochter, 11 jährig, die klasse reiten kann und über Frauen, dass sie doch die klügeren wären. Ich frage sie noch nach den Maoris, weil die Straße ja Maori Pa Road heißt. Ja, sie haben hier gelebt, um die Ecke – das ist Privatstraße,- und vor 200 Jahren kamen andere Maoris von der Nordinsel, haben sie bekämpft und aufgegessen. Ein sehr kriegerisches Völkchen. Heute täten sie das aber nicht mehr. Wir lachen. You are safe here, no problem and if you need help, drive up this road over there, these are friends. And you can swim here, its fine ….denn gerade ist richtig Flut und mehr Wasser gibts hier nicht. Es ist zwar nicht tief, aber tief genug und so habe ich wieder meine Salzwasserdusche und genieße noch die Sonne, die so um 8 hinter den Bergen verschwindet.
Der Campingplatz drüben in Cable Bay liegt nicht so schön, man hat kein Blick aufs Wasser, ich wenigstens zeitweilig. Mein letztes Glas Wein wird mit viel Verstand genossen – morgen muß ich dann wirklich einkaufen gehen. Aber morgen gehts ja durch Nelson, da werde ich schon einige Leckereien finden.
Es ist schon spannend, diesmal bummele ich so richtig durch die Landschaft, ich lass mir viel mehr Zeit und das fühlt sich gut an!
GPS: S 41° 10′ 09“ E 173° 26′ 34“
Gabriela
Safar