oder über kaltes Gebirge zu einem Platzerl direkt am Meer
9.-10.2.
Schöne blaue Mittelmeerwelt, und vor allem noch warme Welt. Jeder Tag Sonne wird genossen. Und da geht sie wieder auf über dem ruhigen Meer, dessen Wellen nur leise zu mir herrollen. Golden und erhaben steigt sie empor. Oh wie schön!!! Ich stehe oberhalb hinter verlotterten Plastikhäusern bei El Pozuelo direkt am Meer. Die Fetzen und den Müll blende ich aus. Ein Fischer kommt abends und bleibt die Nacht bei seinen Angeln mit seinen kleinen grünen blinkenden Lichtern, die ich aber vom Womo aus nicht sehe.
Es ist Womohochsaison in Spanien. Mein angedachter Platz fest in Italiens Hand. Mit Stühlchen und Krimskrams wird signalisiert, dieser Platz ist besetzt. Na gut, dann die Rumpelstraße wieder hoch und vielleicht finde ich ja hier bei Pozuelo was. Hinter den Plastikhäusern werde ich fündig. Geht doch, jippi, direkt am Meer und nicht in Reih und Glied nebeneinander.
In der Früh telefoniere ich mit meiner Werkstatt und mache den Termin 3.3. Faschingsmontag aus, nachdem ich nochmal intensiv Wetterfrosch befrage. Minus 8 Grad um den 24.Februar herum. Nein danke, das ist mir zu kalt, vom Sommer in den tiefsten Winter ist der Sprung zu groß. Und nachmittags erfahre ich dann welche Lieferzeiten der Tank und die Noxsonden haben. Jetzt hoffe ich nur das Brummeli weiter gut durchhält. Und ob ich die Kilometer nun schnell oder langsam fahre macht dem Adbluesystem auch nix aus.
Zeit lassen, ein bißchen träumen und nachdenken, ein bißchen spüren und fragen, wohin die „Reise“ nun weitergeht. Vor allem so gut wie möglich mich entspannen in der Zeit, die nicht ganz so entspannt ist. Da kann ich doch Gelassenheit lernen. Keinem nützt es, wenn ich mir zu viele Sorgen mache und her und hin überlege. Leben hat im Moment bei mir sowieso ganz eigene Ideen, die ich aber im Vorfeld nicht weiß.
Überraschung,- das große Stichwort dieser Zeitqualität, gepaart mit innehalten und abbremsen. Da soll man nie nein sagen, sagt mein schlauer Astrologe. Heiße alles willkommen, weise nix zurück! Diese schlauen Sprüche!!!!!
Und wo kam ich her? Von meinem Guadalqivir gehts Richtung See bei Penarrubia. Dort habe ich einen schönen Abseitsplatz. Der See ist nur noch ganz wenig vorhanden. Ein doofes weißes Schild mit rotem Rand grinst mich breit und fett an beim letzte Abzweig zur noch rumpeligern Rumpelpiste. Einfahrtsverbot für alle Autos. Ganz unten ist es nicht wirklich lauschig und ich traue dem Boden mit seiner Festigkeit nicht. Hier habe ich schon mal einen Fischer gerettet. Es gibt noch einen Ersatzplatz auf Fundamenten nahe dem kleinen Ort. Brummeli baut sich hinter den Sträuchern auf und die Welt gehört mir. Weiter vorne gibt es diverse Plätze bei park4night, aber der Menge der Womos nach zu beurteilen, sind diese sicherlich bewohnt, weil einfacher anfahrbar. Hier ist es nur ein unscheinbarer Feldweg, weit weg vom Wasser und die Fundamente sieht man nicht.
Ein bißchen rumlaufen, da wo sonst Wasser ist, bevor ich mich nach innen verzupfe. Es wird wieder kühl. Vielleicht nur noch so um die 6 Grad. Mein Plan am warmen Mittelmeer entlang zu fahren, trotz Hochsaison steht. Irgendwo finde ich schon was. Brummeli schnurrt ziemlich gut, nur am Berg merke ich, das er ein wenig langsamer fährt. Nicht immer, aber manchmal. Kleine Strassen, wo ich sowieso langsam fahren muß gehen besser als lange Steigungen an der Autobahn.
Gut zu wissen. Verbrauchen tut er nicht mehr als sonst, ein gutes Zeichen, das das richtige Maß an Adblue eingespritzt wird. Am liebsten täte ich das Adblue System stilllegen bis zur Werkstatt, aber dann verbietet die EU die Betriebserlaubnis. Ich habe sogar schon Firmen gegoogelt, die so was machen.
Nun gut Brummeli halte durch und wenn dann alles gut repariert ist und funktioniert überlege ich weiter. Da gab es jemanden, der sich für das Adblue-System einen Ein-, bzw. Ausschalter hat einbauen lassen. Wäre doch was für meine Marokkozeiten. Und in Frankreich schalte ich es wieder ein. Mal gucken! Diese Idee geistert herum.
Und so sitze ich heute morgen hier draußen bei den sich kräuselnden Wellen. Ach ja und irgendwann komme ich wieder in diesen schönen Reiseflow, wo Natur pur mein Seelchen streichelt und ich die Schönheit dieser Erde aus vollen Zügen auskoste. Tue ich zwar jetzt auch, aber es liegt ein Schatten drauf.