Magenverstimmung in Peristeres

und schlaue Sprüche oder tiefe Erkenntnisse…

 

11.-12.5.

Schemenhaft scheint sich die Sonne durch ein paar Schlieren, das Meer ruhig und leise, die Bergspitzen mit weißen Wolkenmützen und meine Kiesel murmeln leise vor sich hin. Guten Morgen! Was wabert denn da durch meine Gedanken? Im Nixtun gelandet oder soll ich sagen gestrandet? Vom Reisemodus in den Seinsmodus, getrieben von Neugier und ankommen im Einfachen.

Gehört vor sich hin Träumen genauso zum Leben wie aktiv sein, Yoga machen und all die schlauen Dinge, die uns von irgendwem erzählt werden? All das was man machen sollte, um ein erfülltes Leben zu leben? Und ich,- mache nix – hmmm? Ist meine Liebe für die Nix-Landschaft tief in meinem Seelchen angekommen und formt es nun? Oder rede ich mir einfach irgendwas schön?

 

 

 

 

Ich kenne diesen Zustand an dem ich mich für jede Aktion etwas aufraffen muß. Damals als mein Mann starb, brauchte ich morgens sehr lange, um in die Gänge zu kommen. Ich brauche jetzt auch morgens sehr lange, laß mich nicht mehr drängen vom inneren Sollen, Müssen, Wäre-besser usw. Ich folge einfach diesem Nixtun und nixtun müssen. Am besten kann ich das weit ab von menschlicher Besiedelung. Hat das was mit Ankommen zu tun? Sich nicht mehr drängen lassen und selbst drängen, sich nicht mehr anpassen an das was konform ist und vor allem nicht meinen, die anderen wissen es besser? Spannende Gedanken heute morgen hier in der Stille der Kiesel, da wo alles noch schläft. Ich komme wohl in einen anderen Rhythmus, weg vom Tun hin zum Dasein. Geht das im Womoleben? Ja, das tut es.

Einfach Brummeli dahin stellen, wo Stille mich umgibt. Und wenns wuselig wird weiterziehen.

 

 

 

 

Gestern war Magenentspannungstag angesagt. Ich hatte wohl was Verkehrtes gegessen und im Laufe der Nacht kam alles wieder retour. Brummeli stand fast direkt am „Sandstrand“, weil ich da besser ins Meer komme. Die Bauern fahren hier die Piste nach Frangokastello. Strandbesucher sind auch nicht so weit weg. Reumütg kehre ich am Morgen auf meinen alten Platz ein. Schlafen und rumlümmeln, mehr geht nicht.

Ein Ratsch mit Michael. Am Spätnachmittag ist der Spuk dank Salbeitee ziemlich vorbei. Ein anderer kurzer Ratsch mit Sparziergängern. Das Thema Womoverbot in Griechenland hat Hochkonjunktur. Jeder redet davon. Meine Devise ist, mich dahin stellen, wo ich keinen störe oder im Weg bin, wo am besten kein anderer ist und wo ich meine Ruhe habe. Da sucht mich keiner, auch nicht die Polizei. Es sind sicher nicht die begehrtesten oder sog. schönsten Plätze, aber es sind solche, wo ich einfach dasein kann.

Mit dieser Devise fahre ich die ganzen Jahre sehr gut. Hier auf Kreta habe ich jetzt noch nie Polizei gesehen. So soll es sein und vielleicht auch nicht zu lange an einem Platz bleiben. Obwohl ich für meine Verhältnisse hier schon sehr lange bin. Es ändert sich wohl was in meinem Unterwegssein.

 

 

 

 

 Von der „Reise“ zum einfach läppischen Nur-Dasein! Von der Bewegung zum Still-halten, vom Getrieben-sein zum Ankommen. Große schlaue Sprüche heute morgen!